Zukunft gestalten heißt auf Bildung setzen

Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe (2. Reihe, li.) stellte gemeinsam mit Vertretern der Schulleitungen, der Politik und der Beraterfirma die Bildungsoffensive vor.
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  • hochgeladen von Peter Benedickt

„Ich halte das Schul- und Bildungswesen für so wichtig, dass ich die Angelegenheit ab sofort zur Chefsache mache“, zeigte Fröndenbergs Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe den hohen Stellenwert. Und deshalb hat die Verwaltung die Beratungsgesellschaft „dyrda + partner“ eingeschaltet, um eine Qualitätssteigerung in den nächsten drei Jahren zu erreichen. Die Profis haben inzwischen ein Konzeptionspapier erstellt.
Schulen und Kollegium arbeiten bereits vertrauensvoll mit den externen Beratern zusammen.
Es geht in der Hauptsache darum, die Lehreinrichtungen auf die Folgen der demografischen Entwicklungen vorzubereiten. „Der Rückgang der Schülerzahlen kann unserer Ansicht nach nur durch mehr Qualität kompensiert werden“, so der Fachmann. Die Attraktivität des Standortes für Eltern, Firmen und Einwohnerschaft soll in diesem Bereich erhalten oder sogar erweitert werden. Das schulische Angebot soll für das nächste Jahrzehnt sicher gestellt sein. Fröndenberg will weiterhin über ein eigenständiges Angebot der Primar- und Sekundarstufen I und II verfügen, die qualitativ hochwertige schulische Ausbildung muss bis zur Volljährigkeit gesichert sein.
Drei Punkte stehen dabei im Vordergrund.
An erster Stelle die „Horizontale Kooperation“. Hierbei sollen sich die Grundschulen stärker vernetzen, um auch hier den Standard anzuheben. Ein gemeinsames Konzept für alle ist das Ziel. Das zentrale Thema ist unter anderem die individuelle Förderung und eine systemische Unterrichtsentwicklung. In den Dialog dazu werden Kollegium und Eltern gleichermaßen ebenso wie der offene Ganztag einbezogen.
Bei der „Vertikalen Kooperation“ geht es darum, die Übergänge beispielsweise von der Kindertagesstätte in die Grundschule oder dann zur weiterführenden Schule besser zu gestalten. Anschließend wird die Optimierung beim Start in die berufliche Ausbildung angestrebt. Im Fokus steht die Erhöhung der Übergangsquote zwischen den Grundschulen und der Gesamtschule. „Wir müssen die Eltern überzeugen, dass die GSF die erste Wahl sein sollte“, so Klaus Dyrda. In diesem Bereich kommt auf die Kommune eine nicht unerhebliche Aufgabe zu: sich mit den Kommunen in der Region abzugleichen. „Es ist unsinnig, einen Verdrängungswettbewerb mit den Nachbarstädten zu starten“, so die Berater weiter. „Denn die stehen ja vor den gleichen Problemen und wollen natürlich auch ihre Einrichtungen gefüllt wissen.“ Bereits im Oktober gab es im übrigen ein Treffen von Schulleitungen, Politik, Verwaltung und Beratern, bei dem klar wurde, dass es Sinn macht, eine langfristige Strategie schon im Alter von zwei bis drei Jahren zu starten.
Ein entscheidender Faktor ist unbestritten die Unterrichtsqualität. Hierbei arbeiten die Stadt und die Kollegien aller Schulen ausnahmslos zusammen. Erstes Ergebnis des dritten Punktes: Für rund 30 Lehrkräfte wird eine zweijährige Schulung zur Verbesserung der individuellen Förderung der Unterrichtsqualität eingeführt. Diese Pädagogen werden ihre Erfahrungen dann an die Kollegen weitergeben.
Weiterhin werden etliche Maßnahmen in den nächsten Jahren geplant, die das Bildungsangebot anheben sollen. Unter anderem wird eine Befragung bei Schülern gewisser Jahrgangsstufen, Eltern und Lehrern über das Schulangebot durchgeführt. Dieses Befragungssystem ist mit der Bertelsmann-Stiftung entwickelt worden und nennt sich „Selbstevaluation in Schulen“, kurz SEIS.

Autor:

Peter Benedickt aus Fröndenberg/Ruhr

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