Update (12. Juli): Elisa Pitney und die AWo

Mitglieder des ADFC haben gestern Elisa Pitney (re.) mit einer Unterschriftenliste unterstützt.
  • Mitglieder des ADFC haben gestern Elisa Pitney (re.) mit einer Unterschriftenliste unterstützt.
  • hochgeladen von Hans-Jürgen Köhler

Ursprünglich hatte dieser Artikel die Überschrift "Was wird jetzt aus dem Bahnhof Fröndenberg?" Und er stammte vom 2. Juli, dem Tag nach der Kündigung Elisa Pitneys. Seitdem hat sich viel getan. Es wurden viele Kommentare abgegeben, von denen ein Querschnitt - aus Platzgründen - auszugsweise auch im Stadtspiegel widergegeben wurde. "Multiplikatoren", wie Bürgermeister und Werbegemeinschaft, haben sich ebenso geäußert wie der ADFC, der von der Schließung seines "Vereinsheimes" selbst betroffen ist.
Lange hat die AWo geschwiegen, erst nach 10 Tagen gab es heute eine Stellungnahme. Bis dahin hatte sich bereits einiges an Frustration und Wut aufgestaut. Das alles hat sich jetzt - nach der Veröffentlichung der AWo-Stellungnahme - entladen. Als ich heute Mittag die Veröffentlichung des AWo-Statements im LK angekündigt hatte, war natürlich beabsichtigt, dass ich die Mitteilung selbst einstellen würde. Frau Pitney ist mir dabei allerdings zuvorgekommen, deshalb wäre es unsinnig das Statement noch einmal zu platzieren, zumal es inzwischen bereits ausführlich kommentiert wurde. Der Stadtspiegel erscheint "nur" zweimal pro Woche - die Online-Diskussion kann permanent weitergehen. Und ich selbst, ich wünsche mir wirklich einen für alle Seiten zufriedenen und würdigen Abschluss dieser Angelegenheit.

Soweit die Aktualisierung vom 12. Juli.
Dies hier war der ursprüngliche Artikel:

Radstation, Fahrradhotel, Café Satchmo und Kulturbahnhof ... Der Fröndenberger Bahnhof hat sich von einem ehemaligen Schandfleck zu einer interessanten Einrichtung gemausert, die sowohl von heimischen, als auch auswärtigen Besuchern gerne angenommen wird. Das ist sicherlich nicht zuletzt das Verdienst von Elisa Pitney, die seit April 2010 auf 400-Euro-Basis den Fröndenberger Bahnhof geleitet hat. Doch am Freitag hat sie, frustriert von ihrem Arbeitsgeber, ihren Arbeitsvertrag bei der AWo im Kreis Unna gekündigt.

An diesem Tag hatte sie nämlich nachgefragt, wie es mit der Festanstellung stehe, die ihr - nach eigener Aussage - drei Monate zuvor zugesagt worden war. Diesmal sollte sie sogar noch langer vertröstet werden, nämlich bis Dezember. Das war ihr zuviel. Pitney kündigte - fristlos, wie sie meint. Doch da ist die AWo anderer Meinung. Die geht von einer zweimonatigen Kündigungsfrist aus. Den Sachverhalt will Elisa Pitney umgehend von einem Rechtsbeistand klären lassen.
„Bezahlt werde ich für 14,6 Stunden pro Woche - doch so viel arbeite ich am Tag. Ich war immer schon unterbezahlt, aber es war eine schöne Aufgabe.“ Vor allem die Gründung des Kulturbahnhofs und des Cafés hatten ihr viel Spaß gemacht.
Die Arbeitstage waren voll: Morgens um 6 Uhr öffnete Elisa Pitney, die zusammen mit ihrem Mann im Bahnhofsgebäude eine Wohnung angemietet hatte, die Radstation. Anschließend stand Frühstück für die Gäste des Radhotels an. Und häufig gab es Abendveranstaltungen. Zum Beispiel die des ADFC, dessen Ortsgruppe sich im Bahnhofskomplex trifft.
Dass der Bahnhof einen guten Ruf hat, weiß Pitney. "Fritz Rebbe hat uns nicht umsonst unterstützt!" In der akuten Situation hat der Bürgermeister versucht zu helfen und mit der AWo telefoniert - doch erfolglos. Elisa Pitney: "Ich und Rebbe, wir sind traurig."
Sollte die AWo auf der zweimonatigen Kündigungsfrist bestehen, dann will die Fröndenbergerin ab sofort die 14,6-Stunden-Woche konsequent umsetzen. Dass sich mit rund 2,5 Arbeitsstunden pro Tag Hotel und Radstation betreuen lassen, muss stark bezweifelt werden. Was wird jetzt?
Für den ADFC öffnete Elisa Pitney den Bahnhof gestern noch einmal den ganzen Tag. Bei seinem Geburtstagsfest, das dort gefeiert wurde, hatte der Radclub eine Unterschriftenliste ausgelegt, die fordert, dass die AWo Elisa Pitney mit sofortiger Wirkung in ein reguläres Arbeitsverhältnis übernimmt.

Siehe zum Thema auch:
http://www.lokalkompass.de/froendenberg/politik/update-elisa-pitney-und-die-awo-d74901.html/action/lesen/1/recommend/1/

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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