Zu wenige Spender, aber Blutspenden können Mitmenschen das Leben retten!

23. April 2013
16:00 Uhr
Dietrich-Bonhoeffer-Schule, 44869 Bochum
Der Blutspendedienst braucht dringend mehr Spender für die Versorgung der Kliniken und Krankenhäuser
  • Der Blutspendedienst braucht dringend mehr Spender für die Versorgung der Kliniken und Krankenhäuser
  • hochgeladen von Christian Lange

Ein zarter Hauch von Frühling liegt derzeit in der Luft. Erste Anzeichen eines leichten Frühlingserwachens registriert derzeit auch der in Hagen ansässige Blutspendedienst West, der für den Regierungsbezirk Arnsberg zuständig ist. Das kann aber nicht die Sorgenfalten bei den Verantwortlichen schmälern. „Die Lagerbestände dort sind weiter sehr gering“, erklärt die örtliche Blutspende-Teamleiterin Hanne Beil.

220 Krankenhäuser und Kliniken muss der Blutspendedienst im Einzugsgebiet mit dem Lebenselixier versorgen. Eigentlich soll immer ein Drei-Tages-Vorrat im Lager bereit stehen. „Das wären etwa 3500 Blutkonserven“, so Hanne Beil. „Derzeit können wir diese Zahl leider nicht erreichen.“

Das Besorgniserregende: Normalerweise verzeichnet der Blutspendedienst in der Weihnachtszeit einen Spendenrückgang. „Da sind die Leute mit Weihnachtseinkäufen und den Vorbereitungen für die Feiertage beschäftigt“, erklärt die Rotkreuzlerin. Nach dem Jahreswechsel steigen die Spenden dann aber vor allem in den ersten drei Monaten des jeweils neuen Jahres eigentlich wieder deutlich an. Nur blieb dies im Jahr 2013 bisher aus.

„Erst Anfang April konnte wieder ein leichter Spendenanstieg verzeichnet werden“, so Wattenscheids DRK-Pressesprecher Christian Lange. Der befürchtet, dass dieses zart keimende „Frühlingspflänzchen“ nur von kurzer Dauer ist. „Allein im Mai gibt es vier Feiertage, an denen wieder keine oder weniger Blutspendeaktionen durchgeführt werden können und viele Blutspender zudem in den Kurzurlaub gehen.“ Dass der Blutspendedienst sein Lager dann auf den gewünschten Bestand füllen kann, ist daher wohl leider eher unwahrscheinlich.

Mehrere Gründe für bisherigen Spendenrückgang

Die Gründe für den Einbruch der Blutspenden in den ersten drei Monaten sieht Christian Lange in drei Dingen begründet. Die lang anhaltende Kälte habe viele Leute vom Spenden abgehalten: „Die Menschen haben zugesehen, dass sie morgens heile zur Arbeit kamen und wollten nachmittags schnell wieder nach Hause.“Auch die kurze Karnevalssession habe zum Einbruch beigetragen. „Die dauerte nur wenige Wochen, in denen viele Karnevalisten auch bei uns einfach ihre ganzen Feiern unterbringen mussten. Auch das hat uns Spenden gekostet.“ Zu schlechter letzt sorgte die größere Grippewelle in Nordrhein-Westfalen für Ausfälle.

Mit vielen Aktionen versucht der Blutspendedienst nun, die Bestände langsam, aber stetig wieder aufzufüllen. Spenden kann übrigens jeder im Alter ab 18 Jahren. „Für die Zukunft brauchen wir noch mehr freiwillige Neuspender, vor allem auch vermehrt junge Leute. Aber auch Mehrfachspender könnten prüfen, ob bei Ihnen eine weitere Spende möglich ist“, sagt Wattenscheids „Blutspende-Chefin“ Hanne Beil.

Frauen haben einen geringeren Hämoglobinwert (rote Blutkörperchen) und dürfen deshalb nur vier Mal pro Jahr spenden. Männer dürfen dagegen bis zu sechs Mal spenden, wobei immer ein Mindestabstand von 56 Tagen eingehalten werden muss.

Blutspendetermin in Eppendorf

Der nächste Blutspendetermin in Wattenscheid ist am Dienstag, 23. April, von 16 bis 19 Uhr in der Dietrich-Bonhoeffer-Schule an der Ruhrstraße 150 in Eppendorf.

„Die gespendeten Blutkonserven aus Wattenscheid werden erstmal ins Labor des DRK-Blutspendezentrums in Hagen zur Untersuchung geschickt und kommen dann im gesamten Regierungsbezirk für Notfälle zum Einsatz“, erläutert Teamleiterin Hanne Beil abschließend. Das Wattenscheider Blut könne somit bereits morgen zum Beispiel in den Adern eines anderen Hellwegstädters oder Bochumers fließen und ihm womöglich das Leben retten.

Foto: Zelck (DRK)

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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