„Wichtig ist, dass die Menschen nicht vorbei gehen“, appelliert der Erste-Hilfe-Beauftragte des Roten Kreuzes Werner Rautenberg. Diese Information versucht der Rettungsprofi in den DRK-Seminaren, wie den Sofortmaßnahmen am Unfallort, genauso wie das richtige Verhalten beim Notruf und Details über die Rettungskette bei Einsätzen zu vermitteln. „Einen Notruf absetzen kann jeder.“
Oft hätten die Menschen schlichtweg Angst, am Unfallort wirklich zu helfen. Dabei kann der Griff zum Telefon bereits Leben retten. „Selbst die Frau, die nachts alleine in ihrem Auto auf der Landstraße angehalten und um Hilfe gebeten wird, kann die Türen verriegeln und zum Handy greifen“, so Werner Rautenberg.
Regelmäßige Schulungen sind notwendig
Die Angst, bei der aktiven Hilfe etwas Falsches zu machen, begleitet die Menschen leider immer wieder. Hält vielleicht den einen sogar davon ab, aktiv Hilfe zu leisten. Auch weil ihr Wissen veraltet ist, haben doch die meisten Menschen ihren Erste-Hilfe-Kurs vor 15 oder mehr Jahren absolviert. „Eine regelmäßige Wiederauffrischung der Kenntnisse wäre hier sicher mehr als sinnvoll“, glaubt der langjährige DRK-Ausbilder.
Änderungen bei den Hilfsmaßnahmen
In den letzten Jahren habe sich zudem in der Lebensrettung so Einiges verändert. So auch das Wissen, welches er und seine Rotkreuz-Kollegen an die jeweiligen Lehrgangsteilnehmer weitergeben. Die stabile Seitenlage sei vereinfacht worden. „Der Mund muss der tiefste Punkt des Körpers sein, damit der Verletzte nicht erstickt”, erklärt der engagierte Rotkreuz-Ausbilder. Arme und Beine stützen die Lage und verhindern das Zurückrollen auf den Rücken. Das zunehmende Gewicht der Menschen sei aber durchaus ein Problem. „Für ein junges Mädchen von 17 Jahren ist es mitunter sehr schwierig, einen schweren Mann in die Seitenlage zu bewegen”, erläutert er.
Eigensicherung immer beachten!!!
Bei einem Unfall gelte zudem die Reihenfolge: Stelle sichern, Notlage erkennen, Notruf absetzen, lebensrettende Maßnahmen durchführen. Einen der größten Fehler sieht der Rotkreuzler in der fehlenden Eigensicherung. „Die Menschen laufen zum Verletzen, ohne die Unfallstelle richtig abzusichern”, sagt er. So könnten die Helfer leicht selber zum Opfer werden. „Ein fataler Fehler, wenn der nachfahrende Verkehr in eine ungesicherte Unfallstelle rast.”
Eine solide Ausbildungsgrundlage in den Lebensrettenden Sofortmaßnahmen am Unfallort (LSM) ist eigentlich sehr einfach zu erreichen. „Unsere Ausbildungen vermitteln alles, um bei einem Notfall schnell und sicher das Richtige zu tun“, betont der langjährige Rotkreuzler Werner Rautenberg.
Regelmäßige LSM-Schulungen im DRK-Zentrum
Die Unterrichtungen der lebensrettenden Sofortmaßnahmen am Unfallort finden im DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße 26 statt und umfassen insgesamt 4 Doppelstunden á 90 Minuten. Die nächsten Kurse finden am 02. Februar und 16. Februar jeweils ab 10:00 Uhr (ACHTUNG NEUE ANFANGSZEIT!!) im Ausbildungsraum im Erdgeschoss statt.
Die Teilnahme ist in Deutschland Pflicht für den Erwerb der Führerscheinklassen A, A1, B, BE, L, M, S und T. Auch für den Erwerb der Privatpilotenlizenz (PPL) ist eine Teilnahme erforderlich. Die Kosten betragen
20 €, eine vorherige Anmeldung beim Roten Kreuz ist nicht erforderlich.
Foto: Zelck (DRK)
Autor:Christian Lange aus Wattenscheid |
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