Erste Hilfe – Jeder sollte wissen, was zu tun ist!

20. August 2011
DRK-Zentrum, 44866 Bochum

Schluss mit den Ausreden!

Stabile Seitenlage und Mund-zu-Mund-Beatmung sind Begriffe, die jeder vermutlich schon einmal gehört hat. Aber sobald es darum geht, diese lebensrettenden Maßnahmen im Notfall konkret anzuwenden, sieht es schlecht aus. Ein Testversuch des Deutschen Roten Kreuzes aus dem Jahr 2010 zeigt: Zwei Drittel der Testpersonen sind mit der Situation, eine verletzte Person in die stabile Seitenlage zu bringen, überfordert. Erschreckend auch: Bei dem Versuch fuhren im Durchschnitt sieben Autos an der gestellten Unfallszene vorbei. Nur jede achte Person hielt an, um zu helfen.

Falsch ist nur, wenn man nicht hilft

Die Gründe, warum Menschen keine Erste Hilfe leisten, sind vielfältig, weiß auch Werner Rautenberg, Erste-Hilfe-Beauftragter des örtlichen Rotkreuzverbandes: „Wir haben das Problem, dass zu viele Leute einfach nicht wissen, was zu tun ist. Entweder, weil sie noch nie einen Erste Hilfe-Kurs gemacht haben oder weil dieser einfach zu lange Zeit zurückliegt.“ Außerdem haben viele Menschen Angst, etwas falsch zu machen – und dafür im Nachhinein gerichtlich belangt zu werden, so die Erfahrung des langjährigen DRK-Ausbilders. Fakt ist jedoch: Es sterben erheblich mehr Menschen durch Unterlassene Hilfeleistung als durch falsche Erste Hilfe. Gerichtlich belangt werden kann nur derjenige, der nicht hilft: Unterlassene Hilfeleistung kann mit bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe geahndet werden.

„Man kann prinzipiell nichts falsch machen. Wenn jemand Erste Hilfe leistet, macht er dies nach bestem Wissen und Gewissen. Das ist in jedem Fall besser, als nichts zu tun“, erklärt Rautenberg weiter. Andere Gründe, nicht zu helfen, sind Zeitdruck oder gar die Angst, sich die Kleidung zu ruinieren. „Alles Ausreden“, so der Rotkreuzler. „Jeder sollte sich klar machen, dass es um Menschenleben geht – dies sollte wohl wichtiger sein als jeder Termin. Davon abgesehen wird beschädigte Kleidung sogar ersetzt.“

Regelmäßiges Kursangebot zur Ersten Hilfe: kompetent und individuell

Auch das örtliche Rote Kreuz bietet regelmäßig Wochenendlehrgänge in der Ersten Hilfe an. Solche Kurse umfassen acht Doppelstunden an 2 Tagen und es werden die notwendigen Maßnahmen der Ersten Hilfe erörtert und vor allem geübt. Themen wie das „Absichern der Unfallstelle“, „Notruf“, „Retten aus dem Gefahrenbereich“ sowie „Erste Hilfe bei Bewusstlosigkeit“ oder auch die „Herz-Lungen-Wiederbelebung“ gehören hier zum Lehrgangsinhalt. Hier wird auch das richtige Verhalten bei Herzinfarkt und Schlaganfall besprochen und trainiert. Werner Rautenberg weiß: „Die meisten Menschen halten Erste Hilfe zwar für wichtig, sind aber dennoch nicht bereit, einen Kurs zu machen. Weil dies eben mit finanziellem und zeitlichen Aufwand verbunden ist. Der zweitägige Kurs bietet jedem Teilnehmer die Möglichkeit, sich in relativ kurzer Zeit das nötige Wissen anzueignen – Wissen, das Leben retten kann. Der Zeitfaktor sollte nun also wirklich keine Ausrede sein!“

Regelmäßige Kurse der Ersten Hilfe findet einmal monatlich an einem Wochenende jeweils ab 10 Uhr (bis ca. 16 Uhr) in der Begegnungsstätte des DRK-Zentrums an der Sommerdellenstraße 26 in Wattenscheid statt. Der nächste Kurs wird am 20. / 21. August unter Leitung von Dirk Janich stattfinden. Anmeldungen (Teilnahmegebühr 32 Euro) und weitere Informationen erhält man unter Tel.: 0 23 27 – 8 70 17 oder direkt beim Roten Kreuz (Geschäftsstelle Voedestraße 53).

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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