DRK-Seminare: „LSM-Praxisübungen sollen Ängste nehmen!“

22. Juni 2013
10:00 Uhr
DRK-Zentrum, 44866 Bochum
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8. Juni 2013
10:00 Uhr
22. Juni 2013
10:00 Uhr

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Der Notarzt braucht auch in Ballungsräumen häufig sechs bis acht Minuten bis zum Unfallort!
  • Der Notarzt braucht auch in Ballungsräumen häufig sechs bis acht Minuten bis zum Unfallort!
  • hochgeladen von Christian Lange

Im DRK-Zentrum in Wattenscheid an der Sommerdellenstraße 26 erhalten die Teilnehmer der Schulungen in den „Lebensrettenden Sofortmaßnahmen“ am nächsten Wochenende kompakte Informationen über die wichtigsten Maßnahmen bei Notfällen.

„Der Schwerpunkt liegt dabei auf den praktischen Übungen, denn der einzige Fehler, der einem bei der Ersten Hilfe unterlaufen kann, ist das Nichtstun. Bereits der Notruf und einen Verletzten zu beruhigen und zu betreuen sind wichtige und effektive Hilfsmaßnahmen, die jeder leisten kann“, erklärt Werner Rautenberg, Erste-Hilfe-Beauftragter des örtlichen Rotkreuz-Verbandes. Aber auch Hilfeleistungen wie die stabile Seitenlage, die Herz-Lungen-Wiederbelebung oder die Helmabnahme bei bewusstlosen Motorradfahrern seien mit wenigen Handgriffen anwendbar.

Jeden Tag knapp 10 Tote und 1000 Verletzte auf den Straßen

Um bei den Sofortmaßnahme an einem Unfallort zu bleiben: Im Jahr 2012 starben nach vorläufigen Ergebnissen 3606 Menschen auf deutschen Straßen - wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 403 Getötete bzw. 10,1 Prozent weniger als 2011- eine erst einmal erfreuliche Entwicklung. Auch bei der Zahl der Verletzten im Straßenverkehr gab es gegenüber 2011 einen Rückgang, und zwar um 2,1 Prozent auf rund 384.100 Personen.

Aber: Trotz dieser erfreulichen Entwicklung darf nicht vergessen werden, dass immer noch durchschnittlich 10 Menschen täglich im Straßenverkehr sterben und mehr als 1.000 verletzt werden, die dringend medizinischer Hilfe bedürfen – der Notarzt ist selbst in Ballungsräumen bestenfalls in sechs, sieben Minuten und in ländlichen Gebieten meist erst nach einer knappen Viertelstunde vor Ort.

Menschen helfen zu wenig

Bis dahin sind die Menschen am Unfallort auf sich selbst angewiesen: auf die Hilfe von unverletzten Mitreisenden oder zufällig vorbeikommenden Passanten. Und die sind oft hoffnungslos überfordert mit der Situation. „Wir sehen es einfach zu selten, dass die Menschen vor Ort mehr machen als Händchenhalten. Das ist zwar besser als nichts, aber wir würden uns doch deutlich mehr wünschen“, sagt Thorsten Schleifer, Kreisverbandsarzt des örtlichen Roten Kreuzes und als Notarzt im Rettungsdienst der Stadt Bochum aktiv. „Das Nichtstun ist wirklich der einzige Fehler, den man hier machen kann. Deshalb wollen wir hier mit viel Praxisbezug und einfachen Anleitungen in unseren Kursen auch Ängste beseitigen!“

Verpflichtung zur Hilfeleistung

Oft ist eben schon mit wenigen Handgriffen viel geholfen, die meisten Menschen trauen sich nur nicht. Vor Fehlern aber sollte niemand Angst haben. Es ist noch nie jemand in Deutschland verurteilt worden, weil er als medizinischer Laie am Notfallort etwas falsch gemacht hat. Wohl aber wegen unterlassener Hilfeleistung. Die juristische Seite ist klar: „Der Laie hat keine Verpflichtung, eine ihm fachfremde medizinische Maßnahme korrekt auszuführen“, sagt Notfall-Experte Thorsten Schleifer. „Er hat aber die Verpflichtung, etwas zu tun.“

Regelmäßiges Schulungsangebot

Regelmäßig werden am Wochenende beim Roten Kreuz die „lebensrettenden Sofortmaßnahmen“ geschult. Der Lehrgänge finden am kommenden Samstag, 08. Juni 2013, und am 22. Juni 2013, jeweils ab 10 Uhr im DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße 26 statt und umfasst insgesamt 4 Doppelstunden á 90 Minuten.

Die Teilnahme ist in Deutschland Pflicht für den Erwerb der Führerscheinklassen A, A1, B, BE, L, M, S und T. Auch für den Erwerb der Privatpilotenlizenz (PPL) ist eine Teilnahme erforderlich. Die Kosten betragen
20 €, eine vorherige Anmeldung beim Roten Kreuz ist nicht erforderlich.

Foto: Citoler (DRK)

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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