Ob "Ich greife zum Zersträuber", "Rotkäppchen & seine Freunde", "Sommergäste", "Winter am Baldeneysee" oder "Meine geliebte Sisha" und "Asylant" - mit ihrem ersten Buch hat Renate Handge ein Sammelsurium von Gedichten und Kurzgeschichten veröffentlicht.
Und genau daher lautet auch genau so der Titel ihres Werkes: "Sammelsurium - Fünf-Minuten-Lektüre". Seit wenigen Wochen ist es im lokalen Buchhandel erhältlich. Außerdem liest die Tönisheiderin am Sonntag, 24. April, einzelne Werke bei einem Literarischen Nachmittag im Café am Kirchplatz, Kuhlendahler Straße 14, vor. Unter dem Motto "Von allem etwas" sind ab 15 Uhr neben ihr auch vier weitere Autoren zu hören. "Es soll ein unterhaltsamer und gemütlicher Nachmittag werden", so Handge. Interessierte sind willkommen, der Eintritt ist frei. Voranmeldungen unter Tel. 02053/8498885 sind erbeten.
Meerbuscher Literaturpreis in der Kategorie Prosa
"Schon als Kind habe ich gerne Gedichte geschrieben, aber erst seit circa drei Jahren befasse ich mich intensiv damit", so die 63-Jährige. Die Tochter einer Freundin habe sie dazu ermutigt. Seither ist sie nicht nur Mitglied beim "Literatentreffen Wuppertal", sondern hat auch an verschiedenen Literarischen Nachmittagen, Lesungen und Schreibwettbewerben teilgenommen. Und das mit Erfolg: "Im vergangenen Jahr gewann ich mit meiner Kurzgeschichte „Das Licht der Freiheit“ den Meerbuscher Literaturpreis in der Kategorie Prosa." Darüber hinaus wurden einige ihrer Gedichte und Geschichten auch bereits in verschiedenen Anthologien veröffentlicht.
"Als der Herzsprung-Verlag auf mich zukam und mir die Idee von einem eigenen Buch vorstellte, war ich zunächst überrumpelt", so die Tönisheiderin. "Aber wie man sieht, habe ich mich schnell davon begeistern lassen und freue mich sehr über das Ergebnis." Auf knapp 100 Seiten sind Gedichte, Kurzgeschichten und auch Haiku (traditionelle japanische Gedichtform) zu finden. "Die Themen sind vielfältig, ich lasse mich vom Alltag inspirieren", so Renate Handge. Liebe, Politisches, aktuelle Nachrichten, Krimis, die Natur - vieles greift sie auf. "So handelt ,Kopfgeburten' zum Beispiel davon, wie es ist, wenn ich an einer Geschichte sitze und aber schon die Idee für einen nächsten Text habe", erläutert sie. Und in "Wartezimmer" geht sie darauf ein, dass die Zeit dort meist zu kurz ist, um ein Buch zu lesen, aber zu lang, um nichts zu tun außer eben nur dort zu sitzen und zu warten. "Und genau hier schafft mein Buch auch direkt Abhilfe, denn es ist wirklich eine Fünf-Minuten-Lektüre", so die Autorin weiter. "Jede einzelne Geschichte und jedes einzelne Gedicht lassen sich innerhalb kurzer Zeit gut lesen."
Darauf, dass der Text einfach von den Lippen geht, achtet die 63-Jährige akribisch. "Ich lese meine Werke auch mehrfach laut vor, um zu überprüfen, ob es die richtige Wortwahl ist, der Rhythmus stimmt und mir der Klang gefällt." Darüber hinaus würde ihr Mann jeden Text zu sehen bekommen, bevor er irgendwo öffentlich vorgestellt wird. "Oft lobt er mich, aber ich bekomme auch genauso konstruktive Kritik", sagt Renate Handge, die 40 Jahre in verschiedenen Bereichen der Justiz gearbeitet hat. "Und auch die Reaktion meine Nachbarn und Freunde war bisher stets sehr positiv."
"Eine Kurzgeschichte ist wie ein abstraktes Gemälde"
Wenn Renate Handge mal nicht in ihrem Wohnzimmer am Laptop sitzt und an den richtigen Formulierungen feilt, verbringt sie gerne viel Zeit mit Gartenarbeit oder befasst sich mit Kunst. "Für mich ist eine Kurzgeschichte auch wie ein abstraktes Gemälde. Man gibt einige Informationen und Details preis, lässt aber auch noch genügend Spielraum für Fantasie und Interpretation."
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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