Es fing tatsächlich auf die ganz klassische Art und Weise an: Mit sieben gab es den gewünschten Zauberkasten unterm Weihnachtsbaum. Doch hätten Marco Weissenbergs Eltern gewusst, was daraus werden würde, hätten sie vielleicht ein anderes Geschenk gewählt.
Denn anders als bei anderen Kindern wich bei dem kleinen Marco die Faszination Zaubern nicht. „Spätestens in der Pubertät ist bei den meisten Schluss mit der Zauberei, aber bei mir nicht, ganz im Gegenteil“, erinnert sich der Unnaer. Er beschloss stattdessen, dass er nun Tricks lernen möchte, die weit über das hinausgingen, was der Zauberkasten so zu bieten hatte.
Die Bergkamener Jugendkunstschule und hier besonders Andrea Kruck wurden zu seinen Mentoren. Andrea Kruck erkannte im Rahmen einer Ferienaktion zum Thema „Zirkus“ das Talent und die Leidenschaft des damals erst elfjährigen Marcos. Sie nahm ihn mit zu weiteren Zauber-Workshops und schon bald konnte Marco die erlernten Tricks anderen zauberinteressierten Kindern beibringen.
Zaubern ist ein teures Hobby
„Das war quasi die Vorstufe zu einem richtigen Auftritt“, findet Marco Weissenberg. Schnell musste der junge Zauberkünstler aber auch feststellen: Zaubern ist ein teures Hobby. Und so ist ihm bis heute sein 13. Geburtstag besonders im Gedächtnis geblieben. „Meine Mutter nahm mich zum ersten Mal in einen Zauberladen mit und ich durfte mir für 100 Euro etwas aussuchen. Das war einfach unbeschreiblich“, kommt der 21-Jährige noch heute ins Schwärmen.
Nun lernte Marco Weissenberg auch, dass ein Trick eigentlich nur zu einem kleinen Teil aus dem eigentlichen Trick besteht. „Wenn man sein Publikum tatsächlich unterhalten will, gehört noch eine Menge Drumherum dazu“, erklärt der Unnaer, „sonst ist die Nummer ja nach wenigen Sekunden durch. Das reißt keinen vom Hocker...“. Also arbeitete Marco Weissenberg nun auch daran, sein Repertoire nicht nur auszubauen, sondern auch zu perfektionieren. „Ich habe quasi einzelne Module entwickelt, die ich dann zu einem Programm verknüpfen kann“, erklärt er.
"Lern' erst was Vernünftiges"
Doch zunächst einmal hatte die Schule Vorrang. „Das war eine Bedingung meiner Eltern“, schmunzelt Weissenberg, „was immer du auch später tust, lern‘ erstmal was Vernünftiges.“ Und so machte Marco Weissenberg nicht nur eine Ausbildung zum gestaltungstechnischen Assistenten, sondern auch sein Fachabitur. Da stand die Zauberei zunächst einmal hintenan.
„Aber die Zauberei aufgeben wollte ich nie, sondern ich wartete nur auf den richtigen Moment, mein Hobby auf professionellere Füße zu stellen“, so der junge Künstler.
Dabei war ihm auch bewusst, dass man gerade als Zauberer einen schweren Stand haben würde. „Der Ruf ist ruiniert“, gibt Weissenberg unumwunden zu. „Seit die Zeiten der großen Stars wie David Copperfield oder Siegfried und Roy vorbei sind, kennen viele die Zauberer oft nur noch als abgehalfterte Künstler, die auf irgendwelchen Straßenfesten ihr Programm herunterspielen.“
Diesem Ruf will Marco Weissenberg entschlossen entgegenwirken. Dabei sind nicht die bombastischen Illusionen wie die eines David Copperfields sein Metier, sondern eher die kleinen Tricks, die ohne viel Effekthascherei das Publikum verblüffen. „Für mein erstes abendfüllendes Soloprogramm habe ich mir daher eine kleine Geschichte ausgedacht, in deren Rahmen ich die Tricks eingebaut habe.“ Kulisse dafür ist ein Dachboden, auf dem Marco Weissenberg viele geheimnisvolle Dinge in den herumstehenden Kisten findet.
Eintritt 12 Euro
Zu sehen ist das Programm erstmals im Theaterraum der Unnaer Jugendkunstschule, am Kurpark 4 am Samstag, 15. März, um 20 Uhr. Die Abendkasse ist ab 19 Uhr geöffnet. Hier können auch die per E-Mail unter karten@marcoweissenberg.de reservierten Karten abgeholt werden. Eintritt 12 Euro.
Weitere Infos auf
www.marcoweissenberg.de
Autor:Elke Böinghoff aus Unna |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.