Als erste berufliche Schule des Kreises hat das Hansa Berufskolleg Unna am Dienstag mit dem Kreis eine Vereinbarung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen geschlossen. Gerhard Steiner, stellvertretender Leiter des Fachbereiches Familie und Jugend des Kreises Unna, und Schulleiterin Jutta Zierow unterzeichneten die Vereinbarung im Hansa Berufskolleg. „Die Initiative dazu ging vom Kreis aus“, erklärt Schulsozialarbeiterin Susanne Hilgenstock, die die Kooperationsvereinbarung vorbereitet hat.
Durch die Vereinbarung verpflichten sich der Fachbereich Familie und Jugend und das Hansa Berufskolleg zu einer engen und zeitnahen Zusammenarbeit, wenn bei Schülerinnen und Schülern Gefährdungsrisiken zu beobachten sind. Entdecken die Lehrkräfte Anzeichen für solche Risiken, informieren sie die Schulsozialarbeiterin, die dann aus der professionellen Sicht einschätzt, inwieweit eine Gefährdung besteht. Bei gravierenden oder akuten Problemen, die nicht allein durch die Schule zu lösen sind, informiert sie das Jugendamt mit Hilfe eines Meldebogens. „Ich habe die Funktion einer Kontaktperson zwischen der Schule und dem Jugendamt.“, beschreibt Susanne Hilgenstock ihre Rolle.
Gemäß dem Schulgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Sozialgesetzbuch sind Schulen zu einer solchen Zusammenarbeit ohnehin verpflichtet. Durch die Vereinbarung zwischen Hansa Berufskolleg und Kreis Unna werden jedoch die Kommunikationswege und Handlungsmöglichkeiten deutlich effektiver gestaltet. Dazu Gerhard Steiner: „Für uns sind die
Schulsozialarbeiter enorm wichtig, weil sie die Situation der Jugendlichen vor Ort kompetent einschätzen können und viel schneller und direkter mit uns kommunizieren können als die Lehrkräfte.“ Aber diese Kommunikation verläuft auch in umgekehrter Richtung, denn die Schule bekommt im Rahmen des Datenschutzes eine Rückmeldung darüber, wie dem betroffenen Schüler geholfen wird. Gerhard Steiner: „Unser Ziel ist es mit allen Beteiligten, d.h. Lehrern, Eltern und den betroffenen Jugendlichen, ein Konzept zur Lösung des Problems zu entwickeln.“
Schulleiterin Jutta Zierow bewertet die Vereinbarung ebenfalls positiv: „Das ist eine gute Sache, nicht nur für die Schulen der Sekundarstufe 1. Wir beobachten am Berufskolleg, dass die Zahl der Schüler mit familiären und persönlichen Problemen in den letzten Jahren stark zugenommen hat.“ Für die Schulleiterin ist es besonders wichtig, dass die Unterstützung des Kreises nicht mit dem 18. Geburtstag endet, da die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler am Berufskolleg bereits volljährig ist. Gerhard Steiner bestätigte, dass es diese Hilfsangebote auch über die Volljährigkeit hinaus gebe, die jungen Erwachsenen aber aktiv an der Bewältigung der Probleme mitwirken
müssten.
Abschließend verspricht Jutta Zierow: „ In der nächsten Lehrerkonferenz wird das Kollegium des Hansa Berufskolleg über die Vereinbarung informiert und dafür sensibilisiert noch genauer auf mögliche Probleme der Schüler zu achten.“
Autor:Gernot Rödiger aus Unna |
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