Seine Augen verengen sich zu schmalen Schlitzen. Die Hand schwebt über dem tiefer geschnallten Colt. Er ist der härteste Mann zwischen Lemgo und Laramie. Nur sein Schatten schießt schneller als er. Und das auch nur manchmal. Die großen Mythen des Wilden Westen erwachen am Dienstag (2. Oktober) zu neuem Leben. Stefan Keim, Kabarettist und Entertainer, erzählt ab 19 Uhr in der Bibliothek im zib, Lindenplatz 1, in Unna von Duellen unter sengender Sonne, der Einsamkeit der Revolverhelden und furchtlosen Marshals. „Solo für einen Colt“ ist ein komödiantischer Kleinkunstabend über Westernklischees und eine Huldigung an die raue Romantik der amerikanischen Pionierzeit.
Dabei entstehen überraschende Parallelen zur Gegenwart. Denn das aktuelle Geschehen der Weltpolitik lässt sich mit den Regeln des Westerns satirisch zugespitzt erklären. Und die Mentalität eines schweigsamen Westfalen ist von der eines knorrigen Farmers nicht weit entfernt. Stefan Keim erzählt Spukgeschichten am Lagerfeuer, singt Countrysongs und macht sich Gedanken, wie man Indianer im Sinne der Interkultur für Theater und klassische Musik begeistern kann. Dafür schlüpft er auch in seine Lieblingsrolle als Heinz Erhardt. Denn der stolperte in der Karl May-Verfilmung „Der Ölprinz“ als Kantor durch den Wilden Westen, um über Winnetou eine Indianeroper zu schreiben. Dieses unvollendete Werk wird als Welturaufführung an diesem Abend erklingen. „Solo für einen Colt“ führt in die Welt edler Indianer, mutiger Cowboys und resoluter Saloondamen. Aber auch in die gefährliche Nähe von Kopfgeldjägern, gierigen Goldgräbern und Klapperschlangen. An diesem Abend sitzen die Pointen locker, und es wird scharf geschossen. Django, John Wayne und Hoss Cartwright lassen grüßen.
Karten gibt es im i-Punkt (Tel. 02303/103777).
Autor:Tobias Weskamp aus Kamen |
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