Harmoniesucht ist Klaus Schluchs Antrieb, Kunstobjekte aus Naturholz zu erschaffen. Der 62-Jährige hat grade sein eigenes Holzkunstatelier in Allendorf eröffnet. Für ihn ist es ein kompletter Neustart.
Eigentlich ist der gebürtige Essener gelernter Kaufmann. „Das war schon ein sehr stressiger Job“, erinnert sich Klaus Schluch, „zudem hatte man nur mit Dingen zu tun, die nicht greifbar waren.“ Schluch suchte nach einem Ausgleich und erinnerte sich schnell an das Basteln mit Holz, das ihn schon als Kind faszinierte.
Seit 1989 beschäftigt er sich nun schon professionell damit, ließ beispielsweise Holzblumen seriell für große Handelsketten herstellen.
Heute stellt Schluch ausschließlich Unikate her, berufliche und private Schicksalsschläge zwangen den Kaufmann mit der kreativen Ader dazu, umzustrukturieren.
Seine erste Ausstellung präsentiert „der Holzwurm“, wie sich Schluch scherzhaft selbst nennt, am Samstag, 6. November, 11 bis 20 Uhr, in seinem Haus an der Allendorfer Straße 8.
Zu sehen gibt es ganze Landschaften aus Holz mit Hintergrundbeleuchtung, Teelichtarrangements mit kleineren Landschaften, Fensterbilder und anderen kunstvoll gestalteten Objekten.
Im Gegensatz zu den massenhaft angefertigten Produkten, die es im Handel zu kaufen gibt, sind die von Klaus Schluch dreidimensional und werden von zwei Seiten mit Hilfe der Teelichter beleuchtet.
Eine weitere Besonderheit: Schluch verarbeitet ausschließlich massive und unbehandelte Edelhölzer für seine Unikate. „Vor allem solche, die farblich interessant sind“, betont er. Denn: Durch die Verarbeitung verschiedenfarbiger Hölzer und das Ausleuchten der Konturen werden die Objekte zum Leben erweckt und strahlen Wärme, Weichheit und Gemütlichkeit aus. „Es ist das Spiel zwischen dem Licht und der Natur, das die Harmonie bringt“, ist sich der Künstler sicher.
Und falls er mal eine Pause von der Kunst benötigt, betätigt er sich in den eigenen vier Wänden als Innenarchitekt oder schreibt an seinem „Episoden-Kochbuch“. Letzteres ist natürlich kein einfaches Sachbuch, sondern fast schon ein Roman über das Kochen. „Ich konnte einigen Chefköchen mit Hilfe von Hochprozentigem ihre Rezepte entlocken.“
Doch eines zieht sich wie ein roter Faden durch das Schaffen des Esseners: Der Wunsch nach Gemütlichkeit und Harmonie. Damit trifft er den Nerv der Zeit.
Autor:Manuela Lieflaender aus Menden (Sauerland) |
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