Das Angebot eines Eigentümers, ein leerstehendes Haus als Übungsobjekt für die Jahresabschlussübung zu nutzen, haben sich die Allendorfer Kameraden nicht nehmen lassen.
Direkt an der Hauptdurchgangsstraße und neben der Tankstelle steht das Gebäude, welches in Kürze den Abbruchhammer zum Opfer fällt. Eine ideale Möglichkeit zum üben.
Die Vorgabe: Im Haus ist es aus bisher noch ungeklärter Ursache zu einem Feuer gekommen. Ein aufmerksamer Nachbar hat direkt die Feuerwehr über den Notruf 112 alarmiert. Die LG Allendorf Hagen, Stockum und Amecke werden gegen 19.00 Uhr am Abend von der Kreisleitstelle in Meschede alarmiert. Es werden insgesamt 4 Kinder vermisst.
Die eintreffenden Kräfte rüsten sich sofort mit Atemschutz aus und verlegen eine Schlauchleitung für die Löschwasserversorgung. Diese wird aus dem nahen Bachlauf neben der örtlichen Apotheke versorgt. Der erste Trupp erkundet das Gebäude und findet zunächst nur einen Jungen im Keller, der zwar ängstlich, aber wohlauf ist. Er sagt auch, dass noch 3 weitere Kinder im Haus seien, diese aber bei Ausbruch des Feuers nach oben gelaufen sind.
Weitere Kräfte mit Atemschutz betreten das Gebäude. Die Sicht im Treppenhaus beträgt lediglich 1 Meter, teilweise weniger. Dichter Rauch aus einer Nebelmaschine hat das gesamte Treppenhaus bis unter Dach verqualmt.
Hand in Hand arbeiten die Löschgruppen miteinander. Die Wasserversorgung ist schnell aufgebaut, auf der Rückseite des Gebäudes wird ein Löschangriff über die Steckleiter vorgenommen. Weitere Kameraden sichern die Tankstelle und das Gebäude wird rundherum ausgeleuchtet. Der Gerätewagen Logistik und der Einsatzleitwagen aus Sundern unterstützen die Übung.
Außerdem muss der fließende Verkehr an der stark befahrenden Durchgangsstraße einspurig an der Einsatzstelle geführt werden. Die Polizei regelt Verkehr.
„Nicht die Schnelligkeit, sondern das Erkennen der Gefahrenpunkte sind die eigentliche Aufgabe der Übung“, so Wehrführer Peter Risse. „Die Dunkelheit, denn im Haus ist kein Licht mehr vorhanden, der vorbeifahrende Straßenverkehr, den man immer auch aus dem Augenwinkel mit beobachten muss und die unmittelbar angrenzende Tankstelle gehören dazu. Der Einsatz unter Atemschutz sowie die Atemschutz-Dokumentation sind aber ebenfalls wichtige Bestandteile“.
Zugführer Robert Weber zeigte sich trotz eines kleinen Flurschadens nach der Übung im Gerätehaus bei der Manöverkritik aber zufrieden und bedankte sich bei den rund 55 Kameraden.
Auch WF Risse sagte, es sei nicht selbstverständlich, sich die Zeit an einen Freitagabend mit einer Feuerwehrübung zu vertreiben, freute sich aber, dass so viele der Einladung gefolgt waren.
Michael Harmann • Pressesprecher Feuerwehr Stadt Sundern
Autor:Michael Harmann aus Sundern (Sauerland) |
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