Am Sonntag, den 05. September wird in diesem Jahr beim festlichen Umzug der 13. Schwelmer Nachbarschaften erstmals auch das Märkische Gymnasium in Schwelm mit einem Beitrag ausserhalb der Wertung mit von der Partie sein. Der Dacho-Jugendbeauftragte Andreas Isenberg staunte nicht schlecht, als er in der vergangenen Woche den Bauplatz des MGS in der Präsidentenstrasse besuchte. Präsentiert wurde ihm eine eindrucksvolle Heimatkunde, in der bereits jetzt circa 100 Stunden Detailarbeit stecken und für die noch die eine oder andere Stunde bis zum Schwelmer Heimatfestumzug eingeplant werden muss. Die aufwendige Grundidee eines der Herzstücke von Schwelm nachzubauen stammt vom Schulleiter Thomas Daub, der sich im Bauteam natürlich auch selbst sehr engergiert mit einbringt.
"Wir haben das Projekt wohl etwas unterschätzt", äusserte Projektleiter Miletzki, dennoch stolz auf sein etwa 10-köpfiges Team, bestehend aus fleißigen Schülerinnen und Schülern, die in der Ferienzeit keinen weiten Bogen um das Schulgebäude machten sondern für einen Schulbesuch der besonderen Art genutzt haben. Spaß macht es dabei allen Beteiligten, auch wenn dem einen oder anderen Schüler erst jetzt bewusst wird, wieviel Arbeit doch in einem Festzugwagen steckt. Dies kann auch der reaktivierte Helfer und Pensionär Herr Haar unterschreiben. Als die ehemalige Lehrkraft des MGS von dem Debüt-Projekt hörte, stand er selbstverständlich sofort als fleißiger Helfer "auf der Matte", flüsterte uns aber in einer stillen Minute zu, dass ihm das Bauen zwar Spaß aber das frühe Aufstehen keine Freude machen würde. "Erst jetzt wird einem klar, dass man am Strassenrand ruhig zweimal hingucken sollte, um überhaupt zu erkennen, wieviel Herzblut und wieviel Mühe in so einem Wagen steckt", betonte Hr. Haar.
Viele der Bauideen kommen direkt von den Schülern selbst und hierbei sind die beiden "Baumeister" Miletzki und Haar insbesondere von dem Einsatz der Mädels angetan. Die Beiden äusserten sich positiv über das Engergement sowie über das präzise Arbeiten der jungen Mädchen - die Zeit, in der das Fachhandwerk den Jungs vorbehalten war scheint also vorbei! Hierbei ist der Wagenbau natürlich für alle eine Premiere - Herr Haar äusserte mit einem Schmunzeln: "Es ist schön, die Sache reifen und wachsen zu sehen - aber im Grunde haben wir wirklich keine Ahnung!"
Andreas Isenberg lies sich von den Problemen beim Bauen erzählen und gab hier und da kleine Tipps. "Ohne ein bisschen Unterstützung und ein paar Tipps von Kennern, wäre doch so ein Projekt gar nicht erst zu bewältigen", so Helfer Haar und verwies in diesem Zusammenhang zum Beispiel auf "Türen Heldmann" aus Vohwinkel, die das Gymnasium umgehend bei ihrem Projekt mit Material und dem einen oder anderen "Bauhinweis" unterstützt haben. Und einen weiteren großen Vorteil hat das MGS: Nämlich, dass der Schulleiter ein begnadeter Trecker-Fan und -Sammler ist und somit nicht erst ein geeignetes Zugfahrzeug inklusive Fahrer gesucht werden muss, sondern schon bereitsteht.
Schulleiter Daub erklärte, dass es dem Team des Märkischen Gymnasium eine Herzensangelegenheit war, sich mit diesem Beitrag am großen Umzug zu beteiligen. Zum einen soll also eine schöne Heimatkunde präsentiert werden und zum anderen sollen die etwa 20 Teilnehmer der schuleigenen "Zirkus-AG" für ordentlich Stimmung vor und hinter dem Wagen sorgen. "Wir und unsere Schüler wollen zeigen, dass wir uns als ein Teil von Schwelm verstehen", so Schulleiter Daub. Für die Zukunft plant das Gymnasium eine eigene Heimatfest-AG ins Leben zu rufen. Ein guter Plan, dem sich hoffentlich weitere Schulen anschließen werden. Denn gibt es eine bessere Referenz, als wenn man auf seinem Zeugniss vorweisen kann, handwerklich aktiv am Festzug mitgewirkt zu haben und dann ggf. in einem Handwerksbetrieb nach einer Ausbildung sucht? Gibt es wohl einen besseren Einstieg nach dem (hoffentlich) bestandenem Abitur, dass in der Schule erlernte dann auch auf einem der 13. nachbarschaftlichen Bauplätze umzusetzten? Hier gibt es keinen Schwelmer Nachbarn, der sich nicht über frischen Nachwuchs freuen würde.
Klatschen Sie also für unsere Schwelmer Schülerinnen und Schüler besonders lautstark in die Hände, wenn diese unter dem Motto "Dreizehn Nationen unter einem Dach" mit ihrem Beitrag -ausserhalb der Jurorenwertung- am Heimatfestsonntag durch Schwelm fahren werden.
Der Dacho-Jugendbeauftragte Andreas Isenberg sprach dem Team ein dickes Kompliment für eine bereits jetzt wunderbare Arbeit aus und versuchte den Beteiligten gleichfalls ein bisschen Mut für die letzten Bautage zuzusprechen. "Hinter diesem Wagen braucht ihr euch ganz bestimmt nicht zu verstecken, der wird wirklich toll", lobte er beeindruckt das Team.
Autor:Enzo L. Caruso aus Schwelm |
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