Norbert Lammert: Politiker, brillanter Redner, Querkopf. Als Bundestagspräsident ein hoher Würdenträger. Eine starke Persönlichkeit. Bundespräsident wollte er nicht werden. Dass Lammert ein streitbarer Freund der Kultur ist, weiß man auch. Dass seine Lesung - sein Vortrag - "Kopfüber/Weltunter" am Sonntag zu einem der Höhepunkte der Ruhrfestspiele 2017 gehört, versteht sich von selbst.
Ausverkauft ist die Lesung im Großen Haus um 11 Uhr bereits, verkündete soeben Festspielleiter Frank Hoffmann.
Norbert Lammert ist ein intimer Kenner des ältesten und größten deutschen Theaterfestivals. Er besucht viele Vorstellungen und war auch schon auf der Bühne zu erleben. Der Präsident des Parlaments las zuletzt mit Fritzi Haberlandt aus Kleists Briefen. Wer dabei war, erinnert sich an einen poetischen, eindrucksvollen Abend. "Es war im gleichen Jahr, als ein zorniger Norbert Lammert einer Theaterszene, die sich wie bambisüchtig feiern wollte, offen sagte, dass sie sich zum Affen macht", heißt es in der Ankündigung zu "Kopfüber/Weltunter".
Theaterszene die Leviten gelesen
Auf die Einladung, in diesem Jahr bei den Ruhrfestspielen zu lesen, hat er sehr direkt reagiert. Das Spielzeit-Thema, so Lammert, habe ihn außerordentlich inspiriert. Norbert Lammert seziert Gegenwärtiges und Vergangenes. Und stellt erstaunliche Parallelen fest.
Tipp: Auch wenn die Lesung ausverkauft ist: Es gibt immer welche, die dann doch nicht erscheinen. Vor allem Einzelpersonen haben Chancen, "reinzurutschen". Der Versuch ist es bestimmt wert.
Autor:Kerstin Halstenbach aus Recklinghausen |
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