Lesung Von huren und gekochten eieren - Deutsch-Niederländische Missverständnisse

22. November 2011
14:30 Uhr
Marie-Curie Gymnasium, 45657 Recklinghausen

Manuela Klumpjan liest aus ihrem Buch:
Von huren und gekochten eieren - Deutsch-Niederländische Missverständnisse.

Es geht in diesem Wörterbuch um die feinen Unterschiede mit großer Bedeutung. Mehr als 250 Begriffe und viele liebevolle Anekdoten zeigen, wo die Fettnäpfchen in beiden Sprachen sind. Was eigentlich nur ein etwas anderes Wörterbuch werden sollte, hat sich beim Schreiben zu einer liebevollen Hommage an die Niederlande, deren Menschen und deren Sitten und Gebräuche entwickelt. Die einzelnen Begriffe werden in einer fortlaufenden Geschichte erklärt, mit ein wenig Hintergrund gefüllt und mit Selbsterlebtem aufgelockert.

Marie-Curie-Gymnasium, Görresstr. 5, 45657 Recklinghausen,
Tel: 02361 28144
Dienstag, 22.11.2011 - 14:45 Uhr
Marie-Curie-Gymnasium Recklinghausen
Eintritt: 2,00 Euro,
Voranmeldung erwünscht

Zum Buch: Von huren und gekochten eieren
Manuela Klumpjan
1. Auflage (Oktober 2010)
Edition Paashaas Verlag
ISBN 978-3-9813928-2-1, Paperback, 152 Seiten
€ 10,95

Leseprobe:
Zwischenmenschliches Es fängt schon mit der Lokalität an. Wenn Mann eine deutsche Frau ins Café einlädt, denkt sie direkt an Kaffee und Kuchen, die leckere Sahnetorte und alte Damen beim Kaffeeklatsch. Da wundert sie sich dann vielleicht doch schon mal, wenn die Einladung für den Abend aus-gesprochen wird. Wenn er sie dann noch in einem Bruine Café, also einem braunen Café treffen will, könnte sie an eine rechtsextremistische Gesinnung denken. Doch weit gefehlt! Er will mit ihr nicht in ein Café, sondern in eine Kneipe, und zwar in eine richtig typisch niederländische, wie man sie vor allem in Amsterdam antrifft. Die unzähligen Cafés mit typisch dunkler Einrichtung spiegeln die absolut charakteristische „Amsterdamer Gezelligheid“ wieder – ein Begriff, der eigentlich mehr ein Gefühl ist und nicht treffend ins Deutsche übersetzt werden kann.
Hier trinken die Amsterdamer am späten Nachmittag und am Abend ein oder auch mehrere Bier, genießen ein Schnäpschen dabei. Der in deutschen heißgeliebte Schaum, die Bierkrone auf dem Pils wird jedoch mit einem Gummischaber abgeflitscht, das niederländische Bier ist randvoll, aber auf keinen Fall höher als das Glas selbst. Das gilt auch für das pannebier, wo reichlich Bier fließen wird. Denn das ist das Richtfest. Bruine Cafés sind Treffpunkt, um den neusten Tratsch zusammen mit herrlich aufgebauschten Geschichten und betont traditionellen niederländischen Lebensweisheiten zu verbreiten. Die einzigen Geräusche, die man in den braunen Kneipen vernimmt, sind das Gemurmel der Gäste und das Klirren der Gläser beim Abwasch. Auf Musik wird komplett verzichtet, also ein optimaler Treff-punkt, um sich näher kennenzulernen. Er wird sie dort garantiert aanbidden = anbeten und ihr auch etwas aanbieden, also anbieten, was ja keinen ganz so kleiner Unterschied für Verlauf des Abends macht. Wenn er sie dann als aardig bezeichnet, meint er nicht artig, sonders hübsch, nett und liebenswert. Nennt er sie slim, meint er nicht schlimm oder böse, sondern schlau, pfiffig. Beim Flirten können auch leicht die Begriffe mond, maan und munt verwechselt werden. Spricht er vom mond, meint er den Mund, sagt er munt, geht es um Geld, nämlich die Münze, aber bei maan wird es romantisch in Hinblick auf den Mond. Maand dagegen ist der Monat – vielleicht fürs nächste Treffen?

Autor:

Manuela Klumpjan aus Hattingen

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