„Water makes money“ heißt der Titel des Films, der am Donnerstag, dem 23. September europaweit und in Recklinghausen ab 20 Uhr im Kinocenter Cineworld Premiere „feiert“. Das globalisierungskritische Netzwerk attac stellt die Privatisierung von Wasser an den Pranger und hofft, mit dem Film nicht nur aufzuklären, sondern auch kritische Fragen und gegebenenfalls Widerstand herzustellen. „Auch wenn die Premiere nicht den Zuspruch wie so mancher Hollywood-Film bekommt, so glauben wir dennoch, dass wir es feiern können, das besorgniserregende Thema mit solch einem guten Film in die Öffentlichkeit getragen zu haben“, sagt Klaus Pedoth von der Recklinghäuser attac-Gruppe. Und er betont: „Wasser ist neben der Luft, die wir atmen, das wichtigste Element für Mensch, Tier und Pflanzenwelt.“
Am 27. Juli 2010 wurde der Zugang zu sauberem Trinkwasser von der Vollversammlung der UNO in die allgemeine Erklärung der Menschenrechte aufgenommen. Und doch wird das Wasser zunehmend den Geschäftsinteressen privater Konzerne unterworfen, die ausschließlich dem Wohl ihrer Aktionäre verpflichtet sind. Das ist keineswegs nur ein Problem der Entwicklungsländer, sondern auch der reichen Industriestaaten.
Überall, wo finanzschwache Kommunen nach Entlastung suchen, klopfen die zwei weltgrößten Wasserkonzerne Veolia oder Suez an die Tür. Gemeinsam bilden sie ein undurchsichtiges Monopol, das zum Beispiel in Frankreich mittlerweile etwa 80 Prozent der Bevölkerung mit Wasser versorgt.
Die Folgen: rasant steigende Verbraucherpreise, gesunkene Wasserqualität, Intransparenz und oft auch Korruption.
Seit viele Menschen die Konsequenz des Verkaufs öffentlichen Eigentums am eigenen Leib verspüren und sich dagegen wehren, ist es nicht mehr opportun, von „Privatisierung“ zu sprechen. Die neuen Geschäftsmodelle haben Namen wie „Cross border leasing“ (der vielkritisierte Verkauf von Klärwerken, Kanalisationen, Messehallen, Straßenbahnen und anderen öffentlichen Einrichtungen an so genannte US-Trusts bleibt in vielen Städten in nachhaltiger Erinnerung) oder neuerdings „PublicPrivatePartnership“. Der Effekt ist jedoch der gleiche geblieben.
Der Film „Water makes money“ dokumentiert, mit welchen Methoden sich Städte und Gemeinden die Selbstbestimmung über ihr Wasser abhandeln ließen. Er zeigt, dass die unternehmerischen Risiken den Steuerzahlern aufgebürdet, der Gewinn aber privatisiert wurde. Und er zeigt, wie es etlichen Gebietskörperschaften gelungen ist, die Kontrolle über das Lebenselixier Wasser zurück zu holen.
Autor:Lus Daas aus Recklinghausen |
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