„Sicherheit neu denken“ -
Szenarien ziviler Krisenprävention
RECKLINGHAUSEN. Ist ein kompletter Umstieg von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik möglich, indem 80 Mrd. jährlich in zivile Krisenprävention statt fürs Militär investiert wird? Mit dieser Zukunftsfrage und den Handlungsmöglichkeiten befasst sich ein öffentlicher Vortrags- und Diskussionsabend am Dienstag, 15. September um 19 Uhr in der Christuskirche an der Limperstraße mit Ralf Becker von der Evangelischen Landeskirche Baden.
Veranstalter sind Pax Christi, das IWiPO -Institut NRW und das Erwachsenenbildungsreferat des evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen in Kooperation mit der Attac-Regionalgrupppe, dem Halterner Forum für Demokratie, Respekt und Vielfalt sowie den Friedensfreunden Dülmen. Johannes Gertz von Pax Christi ist überzeugt: „Ein kompletter Umstieg von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik ist möglich – das zeigt ein entsprechendes Szenario der Evangelischen Landeskirche in Baden“.
Der Referent Ralf Becker (Foto) ist deren Projektkoordinator. Er plädiert für konsequente Weiterentwicklung erprobter Instrumente gewaltfreier Krisenprävention als Möglichkeit gewaltfreier Sicherheitspolitik. „Voraussetzung ist ein nachhaltiges Umsteuern in der Wirtschafts- und Außenpolitik mit neuen Sicherheitspartnerschaften“ so sein Credo. Zivilgesellschaft und Kirchen könnten über Kampagnen erreichen, dass entsprechende Bundestagsbeschlüsse mit dem Zielhorizont 2025 und 2035 vorbereitet werden.
„Im Schatten der Corona-Krise sind militärpolitische Ereignisse wie der drastische Anstieg der Rüstungsausgaben und -exporte, die Anschaffung bewaffneter Drohnen für die Bundeswehr oder atomare Teilhabe Deutschlands usw. in den Medien untergegangen, derweil wir des 75. Jahrestages des Atombombenabwurfs auf Hiroshima gedachten“, kritisiert Wilhelm Neurohr vom IWiPo-Institut. Darum soll es an dem Abend auch um gemeinsame Initiativen vor Ort gehen, um die friedenspolitischen Szenarien der badischen Landeskirche Wirklichkeit werden zu lassen. „Das wird ein wichtiges Themenfeld für die nächste Zeit“, bekräftigt auch Julia Borries vom Erwachsenenbildungsreferat des evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen.
Das Platzangebot ist wegen der geltenden Corona-Abstands- und Hygieneregeln begrenzt, deshalb ist eine vorherige Anmeldung online ratsam unter gertzjohannes54@gmail.com. Eine Listeneintragung vor Ort und Schutzmasken beim Betreten sind erforderlich. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Autor:Wilhelm Neurohr aus Haltern | |
Webseite von Wilhelm Neurohr |
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