Diskussion mit Herbert Reul MdEU und Dietmar Bell MdL
Zu einem Sonntagsgespräch lädt der Aktionskreis „Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage“ am
Freitag, dem 8. März 2013, um 18 Uhr
, ins Pfarrheim von St. Dionysius ein. In einem Podiumsgespräch werden der CDU-Europaabgeordnete Herbert Reul und der SPD-Landtagsabgeordnete Dietmar Bell zum einen über die geplante Novellierung der EU-Arbeitszeitrichtlinie einschl. ihrer Auswirkung auf NRW und zum anderen über die Änderung des Ladenöffnungsgesetzes in NRW diskutieren. Ein weiterer Punkt der Diskussion, die von Thomas Gutmann, Redakteur der Rheinischen Post, moderiert wird, wird die Frage sein, ob wirtschaftliche Interessen Vorrang vor dem Sonntagsschutz haben oder ob es eher umgekehrt praktiziert wird?
Mit der Veranstaltung möchte der Aktionskreis nicht nur auf den „Internationalen Tag des freien Sonntags“, hinweisen, der jeweils am 3. März stattfindet, sondern gleichzeitig dafür sensibilisieren, dass wirtschaftliche Rentabilität und Gewinnmaximierung nicht die vorherrschenden Gesichtspunkte für die Ausweitung der Arbeit auf alle Tage der Woche sein dürfen. Der Tag erinnert an ein Edikt des römischen Kaiser Konstantins vom 3. März 321 n. Chr., mit dem der erste staatliche Sonntagsschutz in Europa etabliert wurde.
„Im Übrigen sehen wir mit Sorge“, so Franz Köchling, Sprecher des Aktionskreises, „dass immer mehr Menschen am Wochenende arbeiten müssen.“ So waren 2011 – laut Antwort der Bundesregeierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag – etwa 8,9 Millionen Arbeitnehmer, also jeder vierte, „ständig oder regelmäßig am Wochenende“ beschäftigt. Das ist ein Drittel mehr als 2001, damals waren es 6,7 Millionen. Von daher begrüße man auch die Stellungnahme der evangelischen und katholischen Kirche zum „Internationalen Tag des freien Sonntags“, in der u.a. darauf hingewiesen wird, dass „der Sonntag nicht nur für Christen eine heilsame Unterbrechung und damit das Gegenbild zur
Ausrichtung des gesamten Lebens an Erfordernissen der Wirtschaft“ sei. Man stimme Erzbischof Robert Zollitsch und Präses Nikolaus Schneider ausdrücklich zu, wenn sie feststellten, dass „in Zeiten einer zunehmenden Beschleunigung aller Lebensvorgänge, der Individualisierung der Lebensformen und der Verringerung des Stellenwertes der gemeinsamen freien Zeit brauchen wir eine wohltuende Atempause“, und dazu brauchen wir den Sonntag, so Köchling weiter.
Der Aktionskreis "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage" weist bereits seit über zehn Jahren immer wieder auf die Bedeutung des Sonntags für die Menschen hin. Er beobachtet mit Sorge, für wie viele Menschen offenbar aus Gleichgültigkeit inzwischen alles gleich gültig ist". Kurzsichtiges Konsumdenken sollte dieses Kulturgut, das in Artikel 140 des Grundgesetzes sowie in Art. 25 der Verfassung des Landes NRW besonders geschützt ist, nicht zerstören.
Im Aktionskreis "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage" arbeiten die evangelische Kirche in Monheim, die katholischen Kirchengemeinden und Verbände KAB, kfd und KKV im Dekanat Langenfeld/Monheim mit, um den Sinn des Sonntags stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.
Autor:Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein |
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