Am 17.04. war wieder Turnierzeit für die D1 von TuS Essen-West 81 angesagt. Diesmal ging es an den Niederrhein, wo der SV Lintfort zum gepflegten Sonntagskicken geladen hatte.
Das Trainerduo musste zwar auf Dino, Amin und Aywaz, die sich frühzeitig abgemeldet hatten, verzichten, hatte aber dennoch ein äußerst starkes Team zusammengestellt. So ging es bereits um 9:00 Uhr mit dem 10-Mann-Kader in Richtung Glückauf-Halle.
Nach der Ankunft ereilte uns dann schon recht bald die erste gute Nachricht: Weil Gruppengegner GSV Moers nicht erschienen war, konnten bereits vor Turnierbeginn die ersten drei Punkte auf dem Konto verzeichnet werden. Da die beiden anderen Kontrahenten allerdings ebenfalls mit dieser Gutschrift bedacht wurden, hieß es trotzdem: nicht zu früh freuen.
Um exakt 10:54 ertönte dann der Anpfiff für die erste Partie der Gruppe B gegen den FC Meerfeld. Für die Startaufstellung wurden neben dem gesetzten Schnapper Timo von den Trainern Leon, Ömer, Jonas, Berkan und Galip nominiert. In den ersten Minuten wurde allerdings schnell klar, dass der sonst sehr quirlige Jonas gegen seinen Gegenspieler kein Mittel fand, woraufhin schon früh ein Wechsel zu Nico Zymla stattfand. Dieser brachte die erhoffte Stabilität ins Spiel und fortan sahen die Zuschauer einen Sturmlauf auf das Tor der Meerfelder. Unzählige Angriffe rollten auf den Kasten des Gegners zu, doch die Kugel wollte einfach nicht über die Linie. Die Meerfelder kamen ihrerseits nur gelegentlich zu Entlastungsangriffen, die aber kein Problem für Torhüter Timo darstellten. Einer dieser Angriffe gipfelte in einem wahren Kuriosum: An der Bandenseite nahm Leon seinem Gegenspieler regelkonform den Ball ab, welcher in vollem Lauf über das lange linke Bein des Verteidigers stürzte. Der Unparteiische pfiff und entschied auf Freistoß. Eine vertretbare Entscheidung. Zusätzlich bedachte er unseren Abwehrmann allerdings auch noch mit einer zweiminütigen Zeitstrafe, was niemand so recht nachvollziehen konnte. Also hieß es, die nächsten Spielminuten in Unterzahl zu überstehen, in denen die Meerfelder auch ein wenig stärker wurden.
Drei Minuten vor Schluss dann die erlösende Führung durch Galip, der einen weiteren sehenswerten Angriff entschlossen zu Ende führte. 1:0 für 81. Im weiteren Verlauf kamen wir noch zu weiteren Chancen, doch das Tor wollte partout nicht fallen. Besonders hervorzuheben ist dabei die Gelegenheit vom eingewechselten Alex, dessen Schlenzer nur denkbar knapp am rechten Torpfposten vorbei rauschte.
In der zweiten Partie ging es gegen den Hombrucher SV um den Gruppensieg. Die Mannschaft wurde ein bisschen durchgemischt, um allen Spielern gleichermaßen die Gelegenheit zu geben, sich zu profilieren. So stand neben Nico Biesemann auch Jan in der Startfünf.
Im Vergleich zur ersten Partie war das zweite Spiel weniger einseitig. Die Hombrucher zeigten von Beginn an, dass sie eine sehr starke Mannschaft haben und brachten die 81er Defensive immer wieder ins schwimmen. Doch auch sie scheiterten am bestens aufgelegten Schlussmann, der die Null mit der einen oder anderen Glanzparade souverän festhielt. Nach sechs Minuten, in denen auch wir erneut gute Möglichkeiten liegen gelassen hatten, fiel dann endlich die erlösende Führung. Nach einem Einroller von Jan drehte Kapitän Berkan den Ball gefühlvoll in Richtung Kasten, in den er nach einer kleinen Unachtsamkeit des gegnerischen Schlussmanns dann auch einschlug. Endlich wurde die Partie ein wenig ruhiger und auch die eingewechselten Akteure leisteten gute Arbeit. So konnte das Ergebnis sogar noch auf 2:0 erhöht werden, was sich die Truppe durch den großen Aufwand auch verdient hatte.
Nach knapp zweistündiger Pause ging es dann ins Viertelfinale und gegen den VFL Rheinhausen, die sämtliche Vorrundenpartien mit 0:0 beendeten. Die Devise hieß also: Früh in Führung gehen und dann den Gegner kommen lassen. Dementsprechend wurde die Mannschaft auch auf- und eingestellt. Doch so einfach die Aufgabe auch klang, so schwer war die Umsetzung. Obwohl wir ganz klar die bessere Mannschaft waren, wollte der Ball, ähnlich der ersten Partie, beim besten Willen nicht den Weg ins Tor finden. Im Gegenzug wären wir beinahe noch für die offensive Spielweise bestraft worden, doch Timo konnte den gut geschossenen Ball noch mit dem rechten Zehnagel an den Torpfosten lenken. Bester Spieler dieser Schlacht war Jan, der sich auch gegen die großen an der Bande behaupten konnte und keinen Ball verloren gab.
Als alle fast schon resignierten und sich mental auf ein Neunmeterschießen einstellte, war es erneut Galip, der einen weiteren verzweifelten Angriff zur Erlösung der Spieler, Trainer und Eltern in die Maschen haute. Die Freude war nach dem Spiel fast grenzenlos, denn der vierte Platz war mit dem 1:0 jetzt schon gesichert. Außerdem wartete im Halbfinale ein besonderer Gegner.
Es ging nämlich gegen die zweite Essener Mannschaft, den ESC Rellinghausen. Dass die Partie hart werden würde, war von vorne herein klar, denn schon in der Gruppenphase zeigten die Jungs vom Kreis 12, dass sie nicht nur auf dem Platz eine starke Truppe sind.
So ging das Spiel über zwölf Minuten munter von der einen zur anderen Seite, Chancen gab es auf beiden Seiten im Übermaß. Je länger das Spiel dauerte, desto grauer wurden die Haare an der Seitenlinie und auch die Reservisten wollten einfach nicht mehr sitzen bleiben und hüpften mit den Trainern an der Seitenlinie rum. Die Essener Clubs schenkten sich keinen Meter auf dem ohnehin schon begrenzten Hallenplatz, doch auch in dieser Partie weigerte sich der Ball, in einem der beiden Kästen zu landen.
So kam es, wie es kommen musste: Neunmeterschießen. Auf beiden Seiten wurden die Nerven bis zum Äußersten gereizt, da beide Mannschaften ihre ersten fünf Versuche souverän verwandelten. Beim Stand von 5:5 scheiterte Ömer dann unglücklich am Rellinghauser Keeper. Sein Schuss war zwar hart und platziert, doch der gegnerische Schnapper konnte den Ball mit einem erstklassigen Reflex abwehren. Beim letzten Schuss blieb Timo gegen sein Gegenüber absolut chancenlos und wir mussten uns eingestehen, dass Rellinghausen beim 5:6 einfach ein Quäntchen mehr Glück hatte. Sie sollten auch später das Finale mit 3:0 gewinnen und damit die Essener Fahne am Niederrhein ganz weit in die Höhe recken.
Im Spiel um Platz 3 ging es dann gegen Rhenania Bottrop. Die Anstrengungen des Turniers konnte man im Gesicht aller Spieler ablesen, und so wurde diese Partie auch nicht ganz so temporeich wie das Halbfinale. Dennoch gab es erneut gute Gelegenheiten auf beiden Seiten. Diese blieben aber – wie zuvor auch – allesamt ungenutzt. Also musste bereits zum vierten Mal im gesamten Turnierverlauf die Entscheidung vom Punkt her.
Nachdem Timo gleich den ersten Bottroper Versuch parieren konnte, schien alles schnell zu einer klaren Sache zu werden. Doch im letzten regulären Anlauf mussten auch wir uns dem gegnerischen Keeper geschlagen. Es wurde erneut spannend. Nachdem erneut beide Mannschaften souverän versenkten, setzte der fünfte Bottroper Schütze seinen Versuch mit einer solchen Wucht an den Pfosten, dass das ganze Tor wackelte. Wer sollte nun den Druck auf sich nehmen und den entscheidenden Neuner verwandeln? Nach einem kurzen Hin und Her fasste sich Leon ein Herz. Mit einem recht langen Anlauf spurtete er auf den Ball zu und versenkte ihn ebenso lässig wie unhaltbar in den Maschen.
Der anschließende Jubel war nach diesem letzten Kraftakt riesengroß und die 81er konnten erneut einen Pokal aus einem Turnier mitnehmen, welches man ohne einen Gegentreffer in der regulären Spielzeit beenden konnte. Das sollte doch Motivation und Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben geben. Am Ostersonntag wartet die nächste Herausforderung schon beim Marathonturnier in Wattenscheid.
Autor:Christian Bracht aus Essen-West |
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