Spannende Geschichten aus der Natur

23. Januar 2012
10:30 Uhr
Tersteegen-Haus, 58644 Iserlohn
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Iserlohn. (lia) "Die Natur hat so viele spannende Dinge zu erzählen. Wir müssen nur hinhören", machte Karl-Heinz Tacke Kinder und Senioren neugierig. Der Landwirt besuchte am Montag mit seinen Exponaten aus der Tier- und Pflanzenwelt Kinder aus dem AWO-Kindergarten an der Wiemer und die Bewohner des Tersteegen-Hauses und brachte interessante Geschichten aus den heimischen Wald in das Altenzentrum.

Karl-Heinz Tacke ist seit dem vergangenen Jahr stolzer Preisträger des "Naturschutzpreises 2011". Die Bezirksregierung Arnsberg hat den Bauern aus Nachrodt-Wiblingwerde den mit 2.000 Euro dotierten Preis für seinen "Walderlebnis- und Lehrpfad" ausgezeichnet. Mit seinem Lehrpfad am Hegering Altena möchte Tacke den Menschen Wald und Natur näher bringen. "Die meisten Bewohner des Tersteegen-Hauses wären körperlich überfordert mit einem Waldspaziergang", brachte der Bauer den Wald kurzerhand mit in das Altenzentrum.
"Naturverbundenheit war in der Generation der älteren Menschen wesentlich ausgeprägter als in der heutigen Kindheit. Wir müssen bei den Kindern in jüngsten Alter anfangen, unsere Generation zu verändern." Die Begegnung und den Autausch der Generationen findet Tacke besonders spannend. So lag es nahe, auch Kinder des benachbarten AWO-Kindergartens in das Tersteegen-Haus einzuladen.
Karl-Heinz Tackes Besuch entwickelte sich zu einem generationsübergreifenden und lebhaften Austausch, in dem Natur und Tierwelt im wahrsten Sinne des Wortes "begreifbar" wurden. Tacke brachte Exponate in Form von kleinen Schaukästen, Zweigen, Blättern und ausgestopften Tieren mit. "Die Tiere sind nicht getötet worden", erklärte der Bauer. "Sie sind eines natürlichen Todes, durch Krankheit oder Unfall gestorben."
Nicht nur für die Kinder war der Vortrag lehrreich und interessant, denn die meisten Senioren hatten schon lange keine Waldtiere mehr gesehen und gar noch nie angefasst. Tackes Exponate umfassten von Erdhummel über Nachtigall, Rotkehlchen und Uhu bis hin zu Fuchs und Rehkitz eine große Bandbreite heimischer Tiere.
Spannende Geschichten aus der Natur und interessante Details wie zum Beispiel die Tatsache, dass ein Hermelin sein Fell von braun im Sommer auf weiß im Winter wechselt oder dass Brombeerblätter das ganze Jahr über grün sind und Sauerstoff produzieren, wussten längst nicht alle Zuhörer. Das wertvollste Tier aus Tackes Sammlung sei das Blaukehlchen. "Der Vogel ist bei uns ausgestorben. Die Landschaft hat sich verändert und den Lebensraum verdrängt", erklärte der Mann aus Wiblingwerde. Staundend betrachteten Kinder und Senioren diesen und andere Vögel und erfuhren richtiges Verhalten im Wald. "Man merkt Ihnen die Liebe zur Natur an. Es war für uns alle ein ganz bereichernder Morgen", dankte Roswitha Lengelsen, Sozialarbeiterin im Tersteegen-Haus, dem Bauern für sein ehrenamtliches Engagement. "Wir haben sehr viel gelernt. Viele Dinge wusste ich selber nicht, zum Beispiel wie winzigklein ein Rehkitz ist."
Abgerundet wurde der Vormittag mit Liedern wie "Fuchs, du hast die Gans gestohlen!" in Begleitung von Tackes Akkordeonspiel und Kuchen für die Senioren, den die Kinder mitgebracht hatten.
"Wir müssen Kindern so früh wie möglich die Natur nahe bringen. Kinder können sehr viel besser lernen, sind im späteren Leben belastbarer und ausgeglichener", pries Tacke die Vorzüge der Nautverbundenheit an und versprach den Kindern, sie bald wieder zu besuchen. "Wenn ihr eines Tages zur Schule geht, komme ich euch dort besuchen. Dann erfahrt ihr noch mehr." Die Freude auf den nächsten Besuch von "Onkel Heinrich", wie alle Kinder den Bauern nennen, ist schon jetzt groß.

Autor:

Julia Steiner aus Iserlohn

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