Becke. Rappelvoll mit rund 300 Teilnehmern war am Freitagabend die Festhalle, als die Vereinsgemeinschaft Becke zur Infoveranstaltung „Erweiterung des Steinbruchs Becke“ geladen hatte. Heinz-Jörg Hücking, Sprecher der Vereinsgemeinschaft, konnte neben „unseren, ebenfalls betroffenen Apricker Freunden“ auch Bürgermeister Michael Esken und Baudezernent Guido Forsting begrüßen. Michael Esken ließ das Geschehen um den Steinbruch in den vergangenen Jahren zunächst noch einmal Revue passieren. „Nach dem Beschluss der Bundeswehr zur Aufgabe des Standortes Hemer und damit auch des Truppenübungsplatzes haben wir uns als Stadt mit den Naturschutzverbänden und den Steinbruchbetreibern an einen Tisch gesetzt und auch einen Kompromiss bezüglich der Nachfolgenutzung erzielt“, so Esken, „dieser sah und sieht lediglich eine geringfügige Erweiterung des Steinbruchs in südliche Richtung vor.“ Umso überraschter und erboster sei man jetzt in der Verwaltung über den nicht abgesprochenen Alleingang von Stricker und Weiken mit dem Antrag auf eine viel weitergehende Erweiterung in Richtung Südosten gewesen. „Das ist kein guter Stil. Zwischen Vertragspartner braucht es Vertrauen und das wurde jetzt nachhaltig zerstört“, zeigte sich Esken empört. Gleichzeitig versicherte er den Anwesenden, dass die Verwaltung in Sachen Steinbruch nicht von der gemeinsamen Linie mit den Naturschutzverbänden und den Anwohnern abweichen werde. „Wir stehen an Ihrer Seite.“ Nichtsdestotrotz werde er zunächst Anfang Juli bei der zuständigen Bezirksregierung das Gespräch mit dem Steinbruchbetreibern suchen. „Unser Ziel wird es sein, zu dem ausgehandelten Kompromiss zurückzukehren und den Anwohnern zumindest für 15 bis 20 Jahre eine gewisse Ruhe zu verschaffen.“ Eskens Beigeordneter hatte noch einen weiteren Trumpf in der Hand. „Die Stadt Hemer ist Besitzer von zwei großen, streifenartigen Parzellen im zentralen Bereich der südöstlichen Erweiterungsfläche“, erläuterte Forsting. Und man denke überhaupt nicht an einen Verkauf der Grundstücke. Hier habe letztendlich aber der Rat das letzte Wort, „doch da sind wir ebenfalls sehr optimistisch, dass auch die Politik geschlossen im Sinne der Anwohner abstimmen würde.“
Nach den Gesprächen bei der Bezirksregierung lädt die Stadt übrigens am Donnerstag, 8. Juli, zu einem weiteren Infoabend ebenfalls wieder in der Festhalle Becke ein. Dann wird sich voraussichtlich auch ein Vertreter des Betreibers Stricker und Weiken dem Bürgerzorn stellen.
Autor:Christoph Schulte aus Hemer |
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