Der Missbrauch, den religiöse Einrichtungen betreiben.
Kirche ist ein wichtiges Instrument zur Erziehung unserer Kinder. Egal, in welcher Kultur, kann man nicht besser die Gegensätze von Gut und Böse anschaulicher erklären, als mit Zuhilfenahme von Engelchen und Teufeln.
Doch in den vergangenen zweitausend Jahren wuchs da etwas heran, was sich in verschiedenen Richtungen aufteilte und sich zum Selbstzweck der jeweiligen Kultur anpasste: Die verschiedenen Religionen mit dem Leitbild Gott als bestimmendes Element. Alles, was ihnen dann Vorteile und Lustbefriedigung einbrachte, geschah ausschließlich im Namen Gottes.
In praktisch allem, was dem Menschen persönlichen Nutzen bringt, bildet sich schließlich ein Markt. Im Falle der christlichen Kirche mit Zuhilfenahme bestialischster Grausamkeiten mit Verbrennung und Verbannung. Selbstherrliche Auswüchse und der Missbrauch von Macht und Einfluss waren wohl der Preis hierfür, den die Menschen für ihre weltanschaulichen Sehnsüchte bezahlen mussten. Angst war das tragende Element, was die Kirche über Jahrhunderte ihre Macht erhalten ließ. Unvorstellbares Leid wurde im Namen Gottes den Menschen angetan.
Kanalisieren von Gedankengängen mit absolutem Gehorsam und Demut, wobei die fiktive Gestalt Gott schlicht zum Eigennutz missbraucht wurde. Jahrhunderte traute sich niemand etwas dagegen zu sagen, konnten diese Institutionen doch mit Teufel und Fegefeuer drohen. Die kollektive Vorteilsnahme der Sagenden wurde gnadenlos mit Folter und Pein gegenüber frei Denkenden aufrecht gehalten.
Die katholische Kirche ist in ihren Vorgaben nie zeitgemäß gewesen und hat ihren Gefolgsleuten als Orientierung einzig Wasser dargeboten. Den Wein trank man dann heimlich. Welch heuchlerische Art! Dabei wurden Regeln erteilt, die allen Verhalten und Trieben eines Menschen widersprechen.
Was erwartet man eigentlich? In einer Institution, wo der Drang nach Liebe, Zärtlichkeit und Sexualität nicht ausgelebt werden darf, wo den Betroffenen Geistlichen gar nichts anderes übrig bleibt als sich in unerlaubten Bereichen zu orientieren, da ist es doch irgendwie logisch, dass sich dort Gruppen bilden, die ihre unterdrückten Bedürfnisse auf anderer Art und Weise loswerden wollen!
Die derzeitige Eskalationen und das lawinenartige Ausbrechen von Dingen, die im Grunde jeder wusste, zumindest erahnte, ist doch nur ein Spiegel dafür, wie gigantisch die Blase war, die lange Zeit unterdrückt wurde und die nun wie aus einer Vulkanöffnung unkontrolliert herausbricht.
Der seinerzeitige Höhepunkt mit jenem Bischof Mixa war nur ein Spiegel der kollektiven Verlogenheit, die sich an allen möglichen Vertuschungsversuchen und niederen Werten klammert, nur an ihre eigenen zehn Gebote nicht.
Es wird lange dauern, bis sich die christliche Kirche von diesem selbst zugefügten Trauma erholen wird, sofern das überhaupt möglich ist. So, wie sie es sich insgeheim wünscht, wird es jedoch nie mehr sein...
Foto: Thomas Max Müller, Pixelio, zur Veröffentlichung freigegeben
Autor:Kurt Nickel aus Goch |
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