Wenn eine Chance leichtfertig vertan wird

1. Juli 2010
NRW, Goch

Es mag sein, dass Christian Wulff ein guter Bundespräsident wird. Gemessen an seinen Fähigkeiten hat er sicherlich das Zeug dazu. Insofern möchte ich diesem Mann zu seiner Wahl gratulieren.

Doch leider hat die Wahl ein Mann verloren, wie er geeigneter für dieses Amt nicht hätte sein können und den wohl der größte Teil der Bürger gewünscht hätten: Joachim Gauck.

Nun wird auch der Letzte begriffen haben, dass die Linken als Partner völlig unbrauchbar sind. Durch ihre Stimmenthaltung im letzten Wahlgang machte sie Jenen zum Bundespräsidenten, dessen Politik sie bekämpfen.

All Jene, die bisher mit den Linken, sei es während und nach der NRW-Wahl geliebäugelt hatten, wurden am Wahltag des Bundespräsidenten eines Besseren belehrt. Belehrt, wie wenig es dieser Partei daran liegt, eine Politik zu betreiben, die realitätsbezogene Elemente beinhaltet und nicht ausschließlich dem Eigennutz dient.

Vierzig Jahre hatten die SED-Schergen ein ganzes Volk eingesperrt, überwacht, bespitzelt und Jene erschossen, die einfach nur frei sein und „ihrem Staat“ dem Rücken zukehren wollten. Seit der Wende hat es dem deutschen Steuerzahler bisher 1,7 Billionen Euro gekostet (Angabe RP), jene jahrzehntelange Misswirtschaft zu korrigieren.

Sogar die Bundespräsidenten-Kandidatin der Linken äußerte am vergangenem 17. Juni, die „DDR“ sei kein Unrechtsstaat gewesen. Unbelehrbare Betonköpfe in der Interessengemeinschaft „Linke“, so weit das Auge reicht. Beobachtungen durch den Verfassungsschutz sorgten letztendlich für einen Ruf, bei dem nicht zu verstehen ist, warum es noch immer Mitglieder in anderen Parteien gibt, die dafür plädieren, mit ihnen gemeinsame Politik zu betreiben.

Und nun bot sich für die Linken eine einmalige Gelegenheit, dem Land zu zeigen, dass sie zumindest gewillt sind, ihre Politik den Erfordernissen, die eine allgemeine Akzeptanz voraussetzt, anzupassen.

Die Chance wurde leichtfertig vertan

Das Ergebnis zeigt doch eindeutig, wie sehr die Grundsätze dieser Partei noch den Richtschnüren der „DDR“ angepasst sind und wie gering die Bereitschaft ist, hiervon abzurücken. Nie konnten sich die Linken besser spiegeln, als an diesem Wahlabend. Die Wahl von Joachim Gauck, jenem Mann, der einen Großteil jener kriminellen Handlungsweisen und die Personen, die darin verstrickt waren, aufdeckte, dazu konnten sie sich doch nicht überwinden.

Es wäre eine eindeutige Geste der Bereitschaft gewesen, dass man sich um einen politischen Anpassungsprozess bemüht und bereit ist, von den grundlegenden Gedanken ihrer Vorstellungen von der Gestaltung und dem Aufbau eines Staates ihrer Vorstellungen, abrückt.

Die Linken sollten sich nun nicht wundern, wenn ihnen ihr Verhalten übel genommen wird. Übel genommen von Jenen, die zwar nicht eingefleischte Anhänger von ihnen waren, sich jedoch getraut hatten, es mal zu riskieren, ihnen ihre Stimme zu geben.

Abschließen sei angemerkt, dass ich davon überzeugt bin, dass sich die Regierung Merkel/Westerwelle wohl dem Ende zuneigen wird. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass wir diese Konstellation noch über 3 Jahre ertragen müssen. Laut Umfragen liegt die FDP mittlerweile bei 4 Prozent. Wenn das Tempo des Abstieges so weiter geht, müsste sie alsbald im Minus liegen...

Foto: Thoma (talk), Wikipedia, zur Veröffentlichung freigegeben

Autor:

Kurt Nickel aus Goch

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