Über die Krötenwanderung...( im Portemonnaie)

3. Mai 2011
NRW, Goch

Die angefachte Debatte der Einführung einer PKW-Maut von Horst Seehofer.

Es sind nicht nur die Amphibien aus Bächen und Tümpeln, die es zu pflegen und zu erhalten gibt, sondern auch jene Kröten, die in den Geldbörsen der Verbraucher immer knapper werden und von der Politik sowie der Mineralölindustrie geradezu herausgepresst werden, da sie wissen, dass der Verbraucher auf diese Produkte angewiesen ist.

Wenn gleichzeitig auch noch die Politik den Hals nicht voll genug bekommt, dann stellt sich die Frage, ob das Autofahren, insbesondere für Berufspendler überhaupt noch erschwinglich ist. Irgendwann kommt dann der Zeitpunkt, dass das Erreichen des Arbeitplatzes ein Luxusartikel ist, den der für manchen Arbeitnehmer unerschwinglich wird.

Minister Seehofer plante offensichtlich die Einführung der PKW-Maut auf den Autobahnen. Trotz aller Widerstände, auch in den Reihen der Regierung, hatte er sich fest vorgenommen, dieses Thema noch in dieser Legislaturperiode anzugehen. Dabei schwebte ihm die Summe von 100 Euro als zumutbare Belastung vor.

Als sei seine CSU ein „Club Sozialpolitischer Unholde“, setzte er sich über alle Vorgaben seiner eigenen Regierung hinweg und wollte auf Gedeih und Verderb jene Gebühr einführen, die den ohnehin schon bis ans Äußerste gebeutelten Autofahrern die Zornesröte ins Gesicht getrieben hätte

Seehofer verspielte damit auch den letzten Ansatz von der Glaubwürdigkeit, die die Regierung bei ihrem Antritt vorgab und von „mehr Netto vom Brutto“ versprach.

Nun hat Bundesverkehrsminister Ramsauer beinahe reumütig einen Rückzieher gemacht und die momentane Legislaturperiode für die Einführung ausgeschlossen, doch aus den Köpfen dieser Politiker wird diese Abgabe noch nicht sein!

Laut Statistiken zahlen die Autofahrer weit über 50 Milliarden an die Staatskasse und nur 17 Milliarden bekommen sie davon für ihre Verkehrsinfrastruktur zurück!!

Abgesehen davon, dass die Tankstellen ohnehin schon nichts anderes sind, als Außenstellen des Finanzamtes, dürfte der deutsche Autofahrer schon genug bebeutelt sein. Dabei wird doch der größte Teil dieser gigantischen Summen, die vom Autofahrer durch Steuern und Abgaben erhoben werden, für andere Projekte missbraucht. Sei es, um die Rentenkassen aufzufrischen oder andere Maßnahmen, die nicht dem Erhalt, Pflege und Neubau von Straßenprojekten dienen. Und weil der größte Teil der Einnahmen fremd kanalisiert werden, kommt es dazu, dass einige Gemeinden schon Patenschaften für Schlaglöcher anboten, um wenigsten das Notdürftigste zu sanieren.

Meine Frau muss täglich fast 100 km zur Arbeit fahren und wieder zurück, also fast 200 km insgesamt. Das nimmt sie in Kauf, da es ein gutbezahlter Job und ein schöner Arbeitsplatz ist, den sie aufsucht. Im Grunde ist es schon heute Irrsinn, dass sie sich das antut, nicht lieber zu Hause bleibt und Stütze kassiert. Die Fahrt und Benzinkosten stehen in keinem Verhältnis zum Einkommen oder besser gesagt von dem, was nach dem Abzug hiervon übrig bleibt.

Käme jetzt noch die Mautabgabe hinzu, dann hätte sich die Angelegenheit wohl von selbst erledigt: Der Staat hätte es geschafft, sie zum Bittsteller zu machen, obwohl sie einen tollen Arbeitsplatz und Freude an der Arbeit hatte. Redlichkeit und Fleiß würden von der Gier des Staates zerstört, weil sie sich schlichtweg diesen Arbeitsplatz nicht mehr leisten könnte! Und genauso wird es Hunderttausende ergehen.

Die verantwortlichen Politiker sollten sich gut überlegen, was sie mit der Einführung einer PKW-Maut anrichteten. Jene, die das fordern, sollten sich im Klaren sein, dass die Wählergruppe, die sie ausnutzen, von nicht unerheblicher Anzahl ist.

Foto: Norman Benton, Wikipedia, zur Veröffentlichung freigegeben

Autor:

Kurt Nickel aus Goch

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