Trauerspiel für Frauen bei Schlecker
Nun ist es amtlich: weitere 14.000 Mitarbeiterinnen von Schlecker werden ihren Arbeitsplatz verlieren. Zwar haben sie (wieder einmal) Bereitschaft signalisiert, auf einen Teil ihre Lohns verzichten zu wollen. Vergeblich. Lohnverzicht hat noch nie Arbeitsplätze gesichert. Dass nun aber den bereits gekündigten Mitarbeiterinnen die Schuld am Untergang des Unternehmens zugewiesen wird, weil ein Teil von ihnen das Recht in Anspruch genommen hat, Kündigungsschutzklage zu erheben, halte ich für unerträglich!
Währenddessen wird bekannt, dass die Schlecker-Erben noch über 35 bis 40 Mio. Euro Privatvermögen verfügen. Lars (40) und Meike (38) sollen diese mit ihrem Subunternehmen MENIAR („Menschen in Arbeit“) erwirtschaftet haben. Durch die Vermittlung von ca. 4.300 Leiharbeiterinnen in Schlecker-Märkte zu schlechteren Arbeitsbedingungen; sprich Einkommen haben sie dieses Vermögen „erwirtschaftet“.
Und die Politik? Man mag darüber streiten, ob sich Politik in marktwirtschaftliche Gegebenheiten einmischen soll oder nicht. Aber die Aussage unserer Bundeskanzlerin „.....über die Bundesanstalt für Arbeit und die regionalen Arbeitsämter werden wir sicherlich alles daransetzen, dass die Beschäftigten schnell wieder eine Arbeit bekommen.“ (Zitat Ende) spottet jeder Beschreibung. Was heißt denn hier sicherlich? Zweifelt sie selbst daran? Grund hätte sie: von den bisher bereits 10.000 entlassenen Frauen haben ganze 1.500 eine neue Arbeit. Und das sagt nichts darüber aus, zu welchen Bedingungen die Frauen nun ihren Lebensunterhalt bestreiten. Als Mini-Jobberin mit Hartz-IV-Aufstockung? Viele der Schlecker-Frauen haben 20 oder 30 Jahre unter diesem Missmanagement gearbeitet. Da weiß man, welches Lebensalter die Frauen haben; und damit auch welche Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt. Und was sagt die Kanzlerin?
„Die Arbeitsministerin wird sich sachkundig machen!“ Bitte? Jetzt erst? Worüber denn? Rossmann, dm oder sonstige Drogeriemärkte werden wohl kaum tausende Arbeitsplätze aus dem Boden stampfen. Manchmal sollten Politiker besser gar nichts, als mit vielen Worten nichts zu sagen!
Und die Verursacher der Misere? Herr Anton Schlecker ist pleite (der Arme) – die Villa gehört seiner Frau und die Kinder werden wohl mit ihrem Vermögen gut auskommen.
Autor:Evelyn Ziegert aus Goch |
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