Ich hatte die Vision, Designer-Outlet käme nach Goch...

16. September 2011
NRW, Goch

Über die Zukunft der Reichswaldkaserne in Goch.

Möglich, dass man seinerzeit der Verlockung unterlag, die wir alle unterliegen, wenn wir im 1-Euro-Shop sind und uns ein Schnäppchen auftut, bei dem man zugreift, einfach, weil´s billig ist. Ob es sich als sinnvoll offenbart und wir es wirklich brauchen können, zeigt sich dann später, wenn man es anwenden will oder überhaupt nicht gebraucht wird oder schlicht einem nervt, weil man einen Fehlkauf tätigte.

Angesichts der Tatsache, was die Zukunft des ehemaligen Geländes der Gocher Reichswaldkaserne geschehen soll, kommt man (jedenfalls ich), zu dem Schluss, dass Seitens der Stadt Goch einzig fest steht, dass mit diesem Gelände etwas geschehen muss. Was es denn sein soll, weiß man wohl noch nicht so richtig. Jedenfalls umspült mich dieses Gefühl, denn außer einer Ideensammlungsphase und einem Antrag zur Änderung des Flächennutzungsplans an die Landesregierung in Düsseldorf, ist jedenfalls nichts Konkretes über Planung, Vorhaben und Konzeption zu erfahren. Sowohl im Internet nicht als auch bei der Nachfrage beim Gocher Wochenblatt.

Es mag sein, dass (unter der Hand) schon verhaltene Zusagen an Unternehmen gemacht wurden, was die Nutzung von Grundstücken oder deren Planung betrifft. Ich will da wirklich nichts unterstellen, diese Annahme ist nur spekulativ. Doch das Problem besteht, dass bei allen geplanten Aktionen eine gewisse Akzeptanz der Bürger vorliegen sollte.

Meine Befürchtung besteht darin, dass hier eine unendliche Geschichte mit „Kuddelmuddel“ heranwächst, die letztendlich in Hilflosigkeit mit Irrwegen und Fehlinvestitionen endet. Mag sein, dass sich „führende Kräfte“ der Städteplanung ohne jegliches Konzept in Vorankündigungen verlaufen haben und deshalb nun ein Problem bekommen. Die Phase, wo man als schlaue Füchse gefeiert wurde, die der Stadt ein lukratives Schnäppchen bescherten, ist leider vorbei. Jetzt sollten konkrete Ergebnisse präsentiert werden, an die sich der Bürger orientieren und vielleicht sogar auch erfreuen könnte.

Vielleicht gerade weil viele Köche den Brei verderben, möchte ich hier eine Idee präsentieren, die mir schon lange durch den Kopf streift:

Schon mal was von Designer-Outlet in Roermond (NL) gehört...?

Designer-Outlet Roermond NL Wikipedia zur Veröffentlichung freigegeben

Es handelt sich hier um die Investoren-Gruppe McArthur Glen. Das Areal in Roermond hat jährlich 3,75 Millionen Besucher und bietet 170 Designermarken in 115 Geschäften an. Ein vergleichbares Outlet-Center ist gerade in Remscheid geplant, über dessen Umsetzung momentan ein Volksentscheid läuft.

Nun kam mir der Gedanke: Das alte Gelände der Reichswald-Kaserne wäre für ein solches Outlet-Center geradezu ideal!
- Das Gelände ist voll erschlossen, Versorgungsleitungen und alle Rahmenbedingungen sind vorhanden.
- Hinter dem Gelände wäre riesiger Parkraum verfügbar.
- Verwirklichung und Umsetzung von geplanten Infrastrukturvorhaben, wie den Anschluss des Ostrings zur Klever Straße wären durch einen derartigen Investor finanzierbar.
- Es würden massenweise Arbeitsplätze Geschaffen.
- Die Stadt Goch hätte erhebliche Steuereinnahmen zu erwarten.
- Autobahn/Flughafen ist in unmittelbarer Nähe vorhanden, die Umsetzung von Zubringerstraßen würde der Realität näher kommen.

Nun würden sicherlich Bedenken des Gocher Einzelhandels geäußert, die mit Sicherheit über Ängste von Abzug der Kaufkraft in der Innenstadt bestehen. Hier sei gesagt dass:
- In diesen Outlet-Centern einzig Markenprodukte angeboten werden und Kik oder Takko bestimmt nicht zittern müssten.
- Bei einer derartig hohen Zahl von Besuchern, wie beispielsweise in Roermond, wird mit Sicherheit der Eine oder Andere auch die Innenstadt der Stadt Goch besuchen wollen.
- Zumal man Anreize schaffen könnte, jene Innenstadt zu besuchen. Sei es im Transferbereich oder im Gastronomischen oder kulturellen Bereich.

Abschließend sei angemerkt, dass man sachlich abwägen sollte, welche Vorteile dieses Projekt der Stadt Goch brächte und man deshalb befürchtete Nachteile in Kauf nehmen sollte.

Doch wie gesagt: Es war nur mal so eine Idee von mir, die mich sogleich in Visionen abgleiten lässt. Die Leser mögen mir nachsehen, dass meine Gedankengänge wohl auf unrealistische Träumereien beruhen. Ich denke, dass im Hinblick auf Kreativität und Flexibilität der verantwortlichen Politik dieses Vorhaben in Goch wohl eh nicht umgesetzt werden könnte.

Eigentlich schade...

Grafik: Stadt Goch

Autor:

Kurt Nickel aus Goch

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