Der Wulff im Schafspelz

Was kommt eigentlich noch alles ans Tageslicht über die Nehmerqualitäten des Bundespräsidenten? Am Wochenende wurde bekannt, dass ein Münchner Filmunternehmer das von der Familie Wulff gebuchte Zimmer im „Bayerischen Hof“ kurzer Hand in eine Luxus-Suite umgebucht hatte. Die Wulffs waren für zwei Tage auf dem Oktoberfest. Heute berichtet der Focus, dass der Bundespräsident die Kosten (400 Euro) zurückerstatten wolle. Der Arme hat das nicht gewusst, dass ein „Freund“ das bezahlt hatte. Was hat er denn geglaubt? Dass eine Luxus-Suite zum gleichen Preis zu haben ist, wie ein Doppelzimmer?

Doch es geht weiter mit den Enthüllungen. Nun soll die Frau des BP einen VIP-Vertrag mit sehr günstigen Leasing-Konditionen für einen Audi Q3 erhalten haben. Man mag sich darüber streiten, ob das nun eine weitere Pressekampagne gegen den BP darstellt oder nicht. Man fragt sich, ob die bereits bekannten –und bis heute nicht beantworteten Fragen- zur Kreditabwicklung bezüglich seines Hausbaus nicht ausreichen, das höchste Staatsamt zu beschmutzen. Nun wird im Zusammenhang mit der Finanzierung des Autos für seine Frau öffentlich, dass bereits im Mai 2011 der Geschäftsführer des Autohauses dem Sohn der Wulffs ein BOBBYCAR zum Geburtstag geschenkt hat. Mit offiziellem Brief bedankte sich der Bundespräsident dafür und lud im Gegenzug den Schenker zum Sommerfest des Bundespräsidialamts 2012 ein.
Im Internet haben schon einige Bürger Briefe an den Bundespräsidenten geschrieben. Sie bitten ihn darin um eine Wunschliste, was Familie Wulff noch gebrauchen kann. Sie würden gern 50 Euro investieren, wenn sie dafür auch eingeladen würden.
Was soll man von einem Staatsmann erwarten, der jedes noch so kleine Geschenk annimmt und sich anschließend „staatsmännisch“ bedankt?!
Nein; keine vorschnellen Verurteilungen! Das Bobbycar steht im Schloss Bellevue und darf dort von Bürgerkindern benutzt werden.