Der (Un)sinn einer Luftverkehrsteuer

4. September 2010
NRW, Goch

Mann sollte sich fragen, ob es Sinn macht, eine Fehlentwicklung nachzuvollziehen, die der Nachbar bereits vollzogen hat und dabei gescheitert ist.

Jene Luftverkehrsteuer, die jetzt von der Regierung beschlossen wurde, wurde vor Kurzem in den Niederlanden abgeschafft, da sich dort die Zahlen der Flugpassagiere in das angrenzende Ausland verlagerten. Geplante Steuereinnahmen erwiesen sich als kontraproduktiv, indem sie sich dadurch rückläufig erwiesen. Zudem sanken die Einnahmen der gesamten Branche was zur Folge hatte, dass Arbeitsplätze verloren gingen.

Da natürlich Gleiches nun bei uns zu erwarten ist fragt man sich nach den (Un)sinn, den sich unsere Bundesregierung dabei gedacht hatte. Von der Logik her wurden einstimmig ein wirtschaftlicher Abschwung und ein Ärgernis einer Gesellschaft beschlossen, die allseits als „Reiseweltmeister“ bezeichnet wird.

Ryanair hat ja Konsequenzen bereits angekündigt!

Dass unsere Bundesregierung händeringend nach Einnahmequellen sucht ist ja kein Geheimnis. Dass sie dabei jedoch Methoden anwendet, die in anderen Ländern längst wieder aufgegeben wurden, da sie mehr Nach- als Vorteile brachten, ist schlichtweg dumm und spricht für alles Andere, jedoch nicht für wirtschaftspolitischen Weitblick. Gerade diese Unfähigkeit des Perspektivischen Denkens ist doch die Ursache für ihren stetigen Fall, der sich fortlaufend in Umfragewerten bestätigt. Die Regierungsparteien wollen anscheinend alles verkehrt machen, was nur möglich ist.

Man sollte glauben, dass Merkel und ihre Fachelite es nicht abwarten können, endlich abgewählt zu werden.

Eine Besteuerung auf das Flugbenzin hätte zwar das gleiche Ärgernis für Touristen, Flugbetreibern und allen Branchen, die damit zusammenhängen, wäre aber verkehrspolitisch gerechter und hätte bessere Chancen bei der Akzeptanz der Bevölkerung gehabt. Wohl kein Reisender gibt gerne mehr aus seiner Urlauskasse her, als nötig. Doch wenn man bedenkt, dass sämtliche Treibstoffe aller Branchen des öffentlichen Verkehrs besteuert werden, außer eben das Flugbenzin, dann wäre dieser Vorgang dem Steuerzahler eher zu vermitteln, als jene Luftverkehrsteuer.

Sie wirkt beim Bürger schlicht wie Abzocke und wird von mir eher als finanzpolitische Hilflosigkeit gewertet!!

Foto: Andreas Zörb, Pixelio, zur Veröffentlichung freigegeben

Autor:

Kurt Nickel aus Goch

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