Auch wenn man den Kopf in den Sand steckt, schaut immer noch der Hintern raus

19. November 2010
NRW, Goch

Und bei dem Anblick dieses Hinterns könnte es passieren, dass es dem Wähler bei den kommenden Landtagswahlen im März nächsten Jahres massiv im Fuße jucken wird. Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt werden zeigen, wie stark sich dieser Juckreiz auf die Wählerstimmung auswirken wird.

Nichts beschreibt die momentane Situation der Union besser, als dieses japanische Sprichwort, nichts beschreibt es anschaulicher, welcher Verdrängungsprozess dort stattfindet und wie durch Ignoranz und Trotz versucht wird, die Augen vor der Realität zu verschließen. Doch ob diese Strategie aufgehen wird, da habe ich doch so meine Zweifel.

Wikipedia definiert „den Kopf in den Sand stecken“ wie folgt:
Eine drohende Gefahr nicht sehen wollen, die Augen vor unangenehmen Realitäten verschließen oder bestimmte Tatsachen einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollen oder eine bevorstehende körperliche oder geistige unangenehme Arbeit nicht sehen wollen, also glatt zu ignorieren.

Als wolle sie nicht sehen, was rechts und links von ihr geschieht, hat man den Eindruck, sie steckten alle den Kopf in den Sand. Energiepolitik, Gesundheitsreform, Hartz IV oder Rentenfragen, Migration oder Stuttgart 21..., alles Themen, die das Volk erzürnen und der Union den Abschwung bescherte wurden, wenn überhaupt nur am Rande behandelt. Die Peinlichen Aspekte wie Hotelsteuer oder den Vorwurf von lobbyistenfreundliche Gesinnung wurden überhaupt nicht erwähnt. Lieber schaute man weg und ignorierte, als dass man sich Lösungen oder elementare Strategien zurechtlegte, um sich mit dem Volk auszusöhnen.

Lieber die Augen verschließen und hoffen, dass der Wähler von sich aus zurückkommt!
Dass die CDU am Volk vorbei regiert, scheinen sie allesamt nicht gemerkt zu haben. Wie auch, wenn man nicht hinschaut und wahrhaben will, welche Problematiken momentan akut sind?
Merz, Koch, Köhler, van Beust, alle liefen sie davon und wandten sich ab. Man sollte annehmen, dass diese hochqualifizierten Politiker nicht bereit waren, ihre Köpfe auf „Anordnung“ der Befehlshaberin ebenfalls in den Sand zu stecken und Dinge nicht wahrnehmen durften, die nicht zu ihren politischen Vorstellungen gehörten.

Natürlich wurde auf dem Bundesparteitag nicht die Selbstbeweihräucherung vergessen, indem man sich persönlich in allerhöchsten Tönen dahin lobte, dass die zurückliegende Wirtschaftskrise mit „Bravour“ gemeistert wurde. Dass die Weichen dieser Lösungsprozesse noch zusammen mit Frank-Walter Steinmeier und der großen Koalition erfolgte, wurde wohl deshalb nicht erwähnt, weil es das Eigenlob gestört hätte.

Das Geloben von Besserung war immerhin ausreichend, um Angela Merkel mit über 90% Zustimmung zu gewähren.

Dass sich dort schwerpunktmäßig auf ein Thema konzentriert wurde, dass sich als Ablenkung der vielen anderen Problematiken geradezu anbot, nämlich die Präimplantationsdiagnostik (PID), war irgendwie logisch. Und irgendwie auch geschickt gemacht, denn über dieses Thema, dass schließlich so einiges Andere überdeckte, wurde dann als Schaulaufen veranstaltet und die Medien nahmen es als massiv füllendes Thema in ihren Berichterstattungen auf. Mit fortlaufenden Hinweisen darauf, dass unter dem demokratischen Aspekt jeder Abgeordnete frei nach seinem Gewissen entscheiden könne, kam es dann zu 51%igen Ablehnung. Es war beeindruckend zu sehen, wie frei sie doch alle waren!!

Hätten jene Angeordneten bei allen ihrer Entscheidungen ähnlich frei entscheiden können so glaube ich, dass es in der politischen Landschaft wohl anders aussähe und Angela Merkel hätte ein dickes Problem...

Doch wurde mit lautem Getöse nun etwas abgelehnt, was in absehbarer Zeit bei uns sowieso eingeführt wird und schon seit Langem in anderen Ländern erfolgreich praktiziert wird. Ich bin davon überzeugt, dass jene PID geradezu ein Segen für die Menschen ist.

Wenn denn schon die Möglichkeit besteht, bei einem werdenden Menschen vor der Einpflanzung der Zelle schwere Erkrankungen oder Missbildungen zu erkennen, so ist es um ein Vielfaches besser und humaner ihn vorher „auszusortieren“, als in im fortgeschrittenem Embryonalstadium abzutreiben!!

Denn das ist wiederum, so paradox es klingt, erlaubt...

Foto: Agencia Brasil, Wikipedia, zur Veröffentlichung freigegeben

Autor:

Kurt Nickel aus Goch

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