Am kommenden Sonntag, 8. Juni, kann um 14 Uhr die Maschinenhalle Zweckel zum letzten Mal vor der Sommerpause im Rahmen einer Führung erkundet werden. Ab Mitte Juni ist dann die Ruhrtriennale zu Gast, um sich auf die Inszenierung „Sänger ohne Schatten“ von Boris Nikitin, die im August und September in der Maschinenhalle zu sehen sein wird, vorzubereiten.
Symmetrisch angeordnete Rundbogenfenster, ein zentraler Eingangsbereich mit bekrönendem Dreiecksgiebel, eine vorgelagerte Treppe - die 1909 erbaute Maschinenhalle der ehemaligen Zeche Zweckel erscheint auf den ersten Blick nicht wie eine Industrieanlage, sondern eher wie ein Schloss. Am kommenden Sonntag haben Besucher, letztmalig vor der Sommerpause, die Möglichkeit, die imposante Halle gemeinsam mit einem fachkundigen Gästeführer der Industriedenkmalstiftung zu erkunden.
Beeindruckt das Gebäude durch seine repräsentative Architektur bereits von Weitem, so wird der prunkvolle Eindruck im Inneren fortgesetzt. Mitten in der Halle können die Besucher zwei erhaltene Illgner-Umformer aus dem Jahr 1908 bestaunen. Diese waren notwendig, um Wechselstrom in Gleichstrom umzuwandeln, welcher wiederum für die elektrischen Fördermaschinen von Nöten war. Das war zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch eine Seltenheit, 1906 gab es im Ruhrgebiet neben den üblichen Dampffördermaschinen lediglich zwölf elektrische Hauptschachtfördermaschinen.
Dass die Halle aber nicht nur zum Schutz der Maschinen gebaut wurde, sondern auch deren Wert hervorgehoben hat, lässt noch heute die repräsentative Innenausstattung erahnen. Ursprünglich waren die Wände mit aufwendigen Malereien und Ornamentbändern versehen. Zwei dieser Wandfelder wurden restauriert und geben einen Eindruck von der einstigen Bemalung. Bei der Führung am Sonntag erfahren die Besucher aber nicht nur allerhand Faszinierendes über das Gebäude und die Maschinen, sondern auch viel Informatives über Arbeit und Leben auf Zweckel.
Nächste Führung am 12. Oktober
Die erste Führung nach der Sommerpause ist am 12. Oktober. Dann kann die Maschinenhalle wieder regelmäßig an jedem 2. und 4. Sonntag im Monat, jeweils um 14 Uhr, im Rahmen von industriehistorischen Führungen, besichtigt werden. Der Eintritt für die Führung beträgt 5 Euro pro Person, Kinder unter zwölf Jahren nehmen kostenlos teil. Inhaber der Gladbeck-Card erhalten eine Ermäßigung in Höhe von 50 %. Der Treffpunkt ist ausgeschildert. Es wird empfohlen, bei der Führung festes Schuhwerk zu tragen. Weitere Informationen unter Telefon 0231/ 93 11 22-33 oder www.industriedenkmal-stiftung.de
Autor:Christian Gensheimer aus Essen-Nord |
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