Krankenhaus - Was dann?

12. März 2012
15:30 Uhr
Rathaus, Gladbeck
Der Patient freut sich nach seinem Krankenhausaufenthalt darauf, bald wieder zu Hause zu sein. Doch nicht bei allen Krankentransportfahrten läuft alles glatt, weshalb die Forderungen nach einem „Entlassungsmanagement im Krankenhaus“ laut werden. Dieses Thema steht im Mittelpunkt der Veranstaltung, die am Montag, 12. März, um 15.30 Uhr im Ratssaal des Alten Rathauses beginnt.
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  • Der Patient freut sich nach seinem Krankenhausaufenthalt darauf, bald wieder zu Hause zu sein. Doch nicht bei allen Krankentransportfahrten läuft alles glatt, weshalb die Forderungen nach einem „Entlassungsmanagement im Krankenhaus“ laut werden. Dieses Thema steht im Mittelpunkt der Veranstaltung, die am Montag, 12. März, um 15.30 Uhr im Ratssaal des Alten Rathauses beginnt.
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Gladbeck. Seit dem 1. Januar 2012 gilt auch für alle gesetzlich versicherten Gladbecker das neue „Sozialgesetzbuch“. Ein Gesetzbuch, dessen Inhalt wohl die meisten Bürgern nicht kennen. Und das, obwohl zumindest der Absatz 4 im Paragraph 11 „Leistungsarten“ eine Passage beinhaltet, die von größter Bedeutung ist.

Der Gesetzestext allerdings ist verbraucherfreundlich und zudem eindeutig: „Versicherte haben Anspruch auf ein Versorgungsmanagement insbesondere zur Lösung von Problemen beim Übergang in die verschiedenen Versorgungsbereiche.“ So nachzulesen im Absatz 4 des Paragraphen 11 der aktuellen Ausgabe des „Sozialgesetzbuches“.

„Versorungsmanagement“? Noch nie gehört? Kein Problem, denn diese Bildungslücke können interessierte Gladbecker am Montag, 12. März, schließen: Ab 15.30 Uhr laden die Städtische Seniorenberatung, der Seniorenbeirat und die „Deutsche Annington“ zu der Informationsveranstaltung „Krankenhaus - was dann? Entlassungsmangement, ortsnah am Menschen orientiert“ in den Ratssaal im Alten Rathaus, Willy-Brandt-Platz, ein.

Denn es gibt auch Beispiele aus Nordrhein-Westfalen, wo es zu äußerst peinlichen und sogar gefährlichen Pannen bei der Entlassung von Patienten aus Krankenhäusern kam. So wurde in einem Vorort von Düsseldorf eine demenzkranke Frau nach Hause gebracht, doch dort konnte sie den Haustürschlüssel nicht finden, war sich nicht einmal sicher, ob sie wirklich vor dem „richtigen Haus“ stand. Es wartete aber auch niemand auf die Dame, ein Pflegedienst war nicht informiert und nicht einmal ein Pflegebett stand zur Verfügung, war nicht einmal bestellt. Und das alles an einem Wochenende, wo keine verantwortlichen Personen zu erreichen waren.

„Bei einer stetig zunehmenden Verkürzung der Verweilzeiten im Krankenhaus und gleichzeitig zunehmender Zahl älterer, hilfebedürftiger und oft alleinstehender Patienten wird das Entlass- und Versorgungsmanagement immer notwendiger und seine zuverlässige Etablierung immer dringlicher,“ führen Rolf Kauls und Hans Nimphius vom Seniorenbeirat aus. „Für ein erfolgreiches Krankenhaus-Entlassmanagement müssen die Schnittstellen zwischen den ambulanten und stationören Versorgungsbereichen überwunden und ein kontinuierlicher Behandlungsprozess der Patienten sichergestellt werden.“

Hans Nimphius hat sich bereits vor Ort über das „Essener Modell“ informiert. „Davon halte ich viel, das funktioniert hervorragend.“ Auch im „St. Josef Hospital“ in Gelsenkirchen-Horst, das ebenso wie das St. Barbara-Hospital zum Verbund „Katholische Kliniken Emscher-Lippe“ (KKEL) gehört, gibt es ein solches Management. Und so fordern Nimphius und Kauls die Einführung eines „Entlassmangements“ auch am St. Barbara-Hospital.

Daher wird am kommenden Montag zunächst Dr. Klaus Wingenfeld vom „Institut der Pflegewissenschaften“ der Universtität Bielefeld über das Thema „Älter, kränker, zahlreicher - die zu Entlassenden“ referieren. Es schließt sich der Vortrag „Aus der Praxis für die Praxis“ mit Thomas Kottkowski (Leitender Pflegedirektor der KKEL) an.

Und nach einer kurzen Pause, in der auch ein Imbiss gereicht wird, ist ab cirka 17 Uhr eine Podiumsdiskussion „Blutig entlassen? Ein Ergebnis der Fallpauschale? Gesetzlich verbindliches Entlassmanagement ab 2012“ geplant. Neben den beiden genannten Referenten werden auch Ulrich Hauska (Leiter der Seniorenberatung der Stadt Gladbeck), Huriye Aydin (Ambulanter Pflegedienst APA), Gabriele Holtkamp-Buchholz (Diplom-Sozialpädagogin Caritasverband Gladbeck), Carola Gudat (Pflegedienst Elisabeth-Brune-Zentrum der AWO), Martina Waldner (AWO-Bereichsleitung Seniorengerechte Dienstleistungen) und Hans Nimphius (Seniorenbeirat der Stadt Gladbeck) an der Diskussionsrunde teilnehmen.

Rnd 100 persönliche Einladungsschreiben wurden für die Veranstaltung verschickt und es gibt auch schon eine Reihe von Zusagen. So zum Beispiel von Mitgliedern verschiedener Seniorenbeiräte aus Städten des Kreises Recklinghausen.

„Grundsätzlich ist die Teilnahme an der Veranstaltung für alle Interessenten offen. Privatpersonen sind ebenso willkommen, wie auch Vertreter von Firmen und Einrichtungen, die sich mit dem Thema beschäftigen müssen. Bei Bedarf kann das Sitzplatzangebot im Ratssaal kurzfristig erweitert werden,“ erklären Rolf Kauls und Hans Nimphius.

Zu der Informationsveranstaltung wird kein Eintritt erhoben.

Der Patient freut sich nach seinem Krankenhausaufenthalt darauf, bald wieder zu Hause zu sein. Doch nicht bei allen Krankentransportfahrten läuft alles glatt, weshalb die Forderungen nach einem „Entlassungsmanagement im Krankenhaus“ laut werden. Dieses Thema steht im Mittelpunkt der Veranstaltung, die am Montag, 12. März, um 15.30 Uhr im Ratssaal des Alten Rathauses beginnt.
Dr. Klaus Wingenfeld vom „Institut für Pflegewissenschaften“ der Universtität Bielefeld gilt als einer derabsoluten Top-Experten zum Thema „Entlassmanagement“. Dr. Wingenfeld wird am kommenden Montag, 12. März, im Rathaus nicht nur einen Vortrag halten, sondern auch an der anschließenden Diskussionsrunde teilnehmen.
Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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