Gladbeck. Auch in diesem Jahr wird die Stadt Gladbeck mit einer besonderen Veranstaltung wieder an die Opfer von Krieg und Faschismus erinnern. Hierzu lädt Bürgermeister Ulrich Roland auch dieses Mal wieder alle Bürger am Freitag, 9. November, ab 15.30 Uhr ein.
Doch während die Veranstaltung in der Vergangenheit seit 1988 stets an der Stele im Wittringer Wald abgehalten wurde, wird es dieses Mal einen Ortswechsel geben: Den Opfern soll dieses Mal auf dem Gelände des Hauses Horster Straße 54 gedacht werden.
Hier befand sich das ehemalige jüdische Bethaus und hier wohnte auch die Familie Kaufmann, die Opfer des NS-Terrors wurde. Das Gebäude wird am 9. November dann auch offiziell in „Ida und Max Kaufmann-Haus“ benannt.
Heute wird die Immobilie von der Arbeiterwohlfahrt für ambulantes betreutes Wohnen genutzt. Bürgermeister Ulrich Roland: „Ich danke der AWO für diese Entscheidung und für ihr Gedenken an die Familie Kaufmann. Dieses Erinnern und Mahnen ist in politisch unruhigen Zeiten wichtiger denn je!“
Bei der Gedenkfeier wird auch eine Tafel im Rahmen der Reihe „Historische Orte“ vorgestellt. Sie erinnert an die Geschichte des Hauses und an die Familie Kaufmann. Über einen QR-Code sind auf der Internetseite viele weitere Informationen zum Thema zu finden.
Bei der Gedenkfeier wird auch Chaja Kaufmann sprechen. Sie ist die Enkelin von Ida und Max, lebt inzwischen in den Niederlanden.
Neben Bürgermeister Ulrich Roland werden außerdem zu Wort kommen: Christian Bugzel (Vorsitzender des AWO-Unterbezirks Münsterland-Recklinghausen), Judith Neuwald-Tasbach (Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen) sowie Prof. Dr. Frank Bajohr, Wiss (Leiter des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte, München).
Die musikalische Gestaltung der Gedenkveranstaltung übernimmt wieder das Bläserensemble der Musikschule unter Leitung von Rolf Hilgers.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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