"Vom Ruhrgebiet an den Bosporus" - Vortrag mit Pfarrerin Ursula August zur Gemeindearbeit in Istanbul

25. August 2014
19:00 Uhr
Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Postallee 12, Gladbeck
Pfarrerin Ursula August arbeitet seit fast vier Jahren in Istanbul. | Foto: Privat
  • Pfarrerin Ursula August arbeitet seit fast vier Jahren in Istanbul.
  • Foto: Privat
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Zu einer Vortragsveranstaltung mit Pfarrerin Ursula August von der Evangelischen Auslandsgemeinde Istanbul laden die Evangelische und Katholische Kirche Gladbeck, der Freundeskreis Gladbeck-Alanya e.V. und die Christlich-Islamische Gesellschaft am Montag, 25. August, um 19 Uhr ins Dietrich-Bonhoeffer-Haus (BDH), Postallee 12, ein.

Pfarrerin August wird über die aktuelle Gemeindearbeit in der türkischen Metropole am Bosporus berichten und über die Situation der christlichen Minderheiten und anderer Minderheiten in der Türkei sowie über den gelebten christlich-islamischen Dialog.

Daneben kommen auch die aktuellen politischen und sozial-ökonomischen Entwicklungen in der Türkei zur Sprache. Weitere Themen sind: die Diskussion über die Aufnahme der Türkei in die EU und die Bedeutung einer neuen türkischen Verfassung. Ursula August arbeitet seit fast vier Jahren in der Evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in Istanbul. Zuvor war sie Pfarrerin in Marl und Islambeauftragte im Kirchenkreis Recklinghausen.
Die Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in der Türkei besteht seit 170 Jahren. Sie wurde als Migrantengemeinde gegründet. Handwerker und Kaufleute wanderten Mitte des 19. Jahrhunderts an den Bosporus aus, wie sie genügend Einkommen und eine Existenzsicherung für sich und ihre Familien fanden.

Istanbuler Gemeinde vor 170 Jahren gegründet

Zunächst kamen Gesandtschaftsprediger in die Istanbuler Gemeinde, heute gehört die rund 200 Mitglieder zählende Gemeinde zu den historischen protestantischen Auslandsgemeinden der EKD. Mitglieder sind unter anderem Mitarbeitende der deutschen Generalkonsulate und Botschaft, Mitarbeitende großer internationaler Banken und Firmen oder in der Türkei verheiratete Frauen und Männer. Die Auslandsgemeinde in Istanbul ist Vernetzungsort für viele Zuwanderer und bietet religiöse Heimat gerade auch in der mehrheitlich islamisch geprägten Gesellschaft. Die Evangelische Gemeinde ist Teil der ökumenischen Christenheit in der Türkei, die heute nur noch 0,15 Prozent an der Gesamtbevölkerung ausmacht. Nur drei Religionsgemeinschaften sind in dem Land offiziell anerkannt: die griechisch-orthodoxe Kirche, die armenisch-orthodoxe Kirche und die jüdische Kultusgemeinde. Alle anderen nicht muslimischen Minderheiten sind ohne eigenen Rechtsstatus.

„Der interreligiöse Dialog hat mich schon immer interessiert“, sagt Pfarrerin August, in deren Gemeindegebiet vier Moscheegemeinden liegen. Grund genug für die Theologin, den Dialog auf Augenhöhe zu führen. Deshalb hat sie für ihre Arbeit bereits in Marl türkisch gelernt, nicht erst für Istanbul.
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei, um eine Spende für die Gemeinde in Istanbul wird gebeten.

Autor:

Christian Gensheimer aus Essen-Nord

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