Der Schlaganfall ist zu einer Volkskrankheit geworden: Allein in Deutschland sind hiervon pro Jahr rund 270.000 Menschen betroffen. Doch es gibt auch eine gute Nachricht, denn wer sich gut informiert und richtig verhält, hat immer bessere Chancen.
„Wir könnten 70 Prozent aller Schlaganfälle verhindern, wenn wir Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes richtig behandeln und einen gesunden Lebensstil führen,“ versichert der Bielefelder Neurologe Professor Dr. Wolf-Rüdiger Schäbitz als Regionalbeauftragter der Stiftung „Deutsche Schlaganfall-Hilfe“. Aus Sicht des Experten zählen zu einem solchen Lebensstil eine ausgewogene, mediterrane Ernährung, ausreichend Bewegung und der Verzicht auf das Rauchen.
Symptome richtig und schnell erkennen
Einen 100prozentigen Schutz vor einem Schlaganfall gibt es natürlich nicht, weshalb die Erkennung von Schlaganfall-Symptomen ebenfalls von großer Wichtigkeit ist: Starke Kopfschmerzen, plötzlicher Schwindel, Lähmungen oder Gefühlsstörungen, Sehstörungen sowie Sprach- und Sprachverständnisstörungen. Dabei treten diese Symptome in der Regel unvermittelt und schlagartig auf.
Falls der Verdacht auf Schlaganfall besteht, sollte unverzüglich der Notarzt über die Notrufnummer 112 gerufen werden. „Jede Minute zählt, weil sonst Hirngewebe abstirbt und dadurch Funktionen verloren gehen,“ mahnt Professor Schäbitz.
Und der Experte verweist auf die inzwischen 270 „Stroke Units“, Schlaganfall-Spezialstationen, die von der „Deutschen Schlaganfall-Hilfe“ und die „Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft“ in den letzten Jahren zertifiziert wurden. Und dies mit großem Erfolg, denn innerhalb von nur zehn Jahren sank die Sterblichkeit nach einem Schlaganfall um stolze 22 Prozent
.
Dennoch ist der Schlaganfall nach wie vor der häufigste Grund für Behinderungen. Denn zwei Drittel der Betroffenen behalten Folgeschäden, nur eine schnelle Behandlung kann dies verhindern.
Neue Behandlungsmethode
Bei der Behandlung von Schlaganfällen ist „Thrombolyse“ die Standardtherapie. Dabei wird der Gefäßverschluss mit einem Medikament aufgelöst. Mit der „Thrombektomie“ gibt es eine weitere Methode, die auch die Entfernung größerer Gerinnsel im Gehirn mit einem Katheter ermöglicht.
Am Donnerstag, 29. Oktober, wird die „Selbsthilfegruppe Schlaganfall Gladbeck“ mit einem Info-Stand im Foyer des St. Barbara-Hospitals Präsenz zeigen. Von 10 bis 15 Uhr stehen den Besuchern dort mehrere Ansprechparnter zum Thema „Schlaganfall“ zur Verfügung.
Autor:Uwe Rath aus Gladbeck |
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