Am Freitag, 3. Juni, steht eine besondere Sprache im Mittelpunkt eines Konzertes im Kulturraum die flora, Florastraße 26: die vom Aussterben bedrohte Sprache Zazakî. Damit gehört die auch Kirmanckî, Kirdkî oder Dimilkî genannte Sprache zu den etwa 1.700 Sprachen, die nach Einschätzung der UNESCO derzeit ernsthaft gefährdet sind. Zazakî wird heute nur noch von etwa zwei Millionen Menschen, vorwiegend in Ostanatolien, gesprochen. Die Musiker Mehmet Akbaş und Adem Karakoç stammen beide aus einer konservativen und traditionellen Region in Südostanatolien, und sie sprechen Zazakî.
Der in Köln lebende Musiker Mehmet Akbaş hat diese Konzertreihe als Teil des Projekts Zazakî Songs Project initiiert. Im Rahmen dieses Projektes sammelte er in mündlicher Überlieferung tausende Lieder auf Zazakî, hat sie erstmalig dokumentiert und archiviert. Viele der traditionellen Lieder werden zum ersten Mal mit instrumenteller Begleitung auf einer Bühne präsentiert.
Konzert zu einer gefährdeten Sprache
Traditionell wurden sie durch Frauen a cappella gesungen, denn Instrumente in dieser konservativen Region waren lange aus religiösen Gründen verboten. Ein wesentlicher Teil des Konzertabends besteht aus den Liedern aller der Regionen, in denen Zazakî gesprochen wird. Die Lieder variieren sprachlich und in ihrer musikalischen Form. Interpretiert werden sie zeitgemäß. Darüber hinaus bereichern eigene Kompositionen das Programm.
Neben Mehmet Akbaş (Gesang) stehen Adem Karakoç (Gitarre, Gesang), Önder Kanat (Sazbüş, Tembur, Oud, Gitarre, Back vocal) und M. Vefa Yamalak (Percussion) auf der flora-Bühne. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr, Einlass ist ab 19.30 Uhr. Eine Kartenreservierung Tel. 0209/169-9105. Der Eintritt beträgt 14 Euro, ermäßigt 10 Euro für Schüler, Studierende, Auszubildende, GE-Passinhaber, Ehrenamtskarten-Inhaber; Begleitpersonen von Schwerbehinderten haben freien Eintritt. Weitere Infos stehen auf der Homepage des Veranstalters: www.die-flora-gelsenkirchen.de.
Autor:Stephanie Klinkenbuß aus Recklinghausen |
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