Das hat kaum eine Band im Ruhrpott geschafft: Gegründet in den wilden 60s, um genau zu sein im Jahr 1966, durchrockten The Servants sämtliche Jahrzehnte – wenn auch mit einer Unterbrechung – und ließen sich dabei musikalisch stets vom Geist der Zeit inspirieren. Eines ist in der über 50-jährigen Bandgeschichte aber gleich geblieben: Die Leidenschaft für Live-Auftritte. Am Samstag, den 10. November 2018, kehrt die Band um Frontmann Bernhard Wedding wieder zur ersten Spielstätte der Band, ins Alfred-Zingler-Haus zurück. Beginn ist um 20:00 Uhr.
Begonnen hat alles vor 51 Jahren im Alfred-Zingler-Haus in Gelsenkirchen-Bulmke. Hier startete die Karriere der Servants, die regelmäßig für einen Jugendtanz im ehemaligen „Falkenheim“ engagiert wurden. Alleine 1967 trat die Band dort zwölfmal auf und steigerte die Zuschauerzahl von Auftritt zu Auftritt. Bei einem Konzert drängten sich sogar über 400 Gäste in das Jugendheim, um „ihre Band“ begeistert zu feiern. „Die Zuschauer waren meist Jugendliche um die 14 bis 18 Jahre“, erinnert sich Bernhard Wedding noch gut. „Bei Hits wie 'Waterloo Sunset' von den Kinks, 'Sloop John B.' und 'Surfin’ U.S.A.' von den Beach Boys, 'New York Mining Desaster 1941' von den Bee Gees oder 'Very last day' von den Hollies wurde getanzt, gesungen, geschwoft und oftmals auch die erste große Liebe entdeckt. Unser Blick ging damals nach Kalifornien U.S.A. zum Summer of Love, aber auch aus den heimischen Radios klangen 'If you’re going to San Francisco' von Scott Mckenzie oder 'California Dreamin’' von The Mamas & The Papas“, erinnern sich die Musiker der Band.
Es war die Zeit jener britischen Bands, die mit ihrem harten Beatsound der wilden Sechzigerjahre die Charts im ganzen europäischen Raum stürmten. Der „Merseybeat“ begeisterte die junge Generation, lockte sie in Ballsäle, verqualmte Kneipen oder Jugendhäuser. Der Beat war angesagt und überall schossen die Beatbands nur so aus dem Boden. Auch im Stadtgebiet von Gelsenkirchen dröhnte es aus vielen Kellerlöchern, denn die vom Beatfieber angesteckten Jugendlichen eiferten ihren englischen Idolen nach.
Eine dieser angesagten Bands waren auch The Servants, die sich 1966 in ihrer Sturm- und Drangperiode als Schülerband gründeten und schon damals den Nerv der Zeit und der damaligen Generation genau getroffen haben. Die vier Jungs aus Schalke um Frontmann Bernhard Wedding probten im Keller einer Bäckerei an der Grenzstraße und bauten ihr vielschichtiges Repertoire nach und nach auf. Besonders stolz aber waren die vier Musiker, als sie im Mai 1967 als Vorgruppe für die damals bekannteste westdeutsche Beatband „German Blue Flames“ im ausverkauften Hans-Sachs-Haus auftraten. Das war bis dahin der größte Auftritt der Band in den Sechzigern. Bis heute hält die Spiellust der Servants an und auch die Nachfrage nach ihrer Musik. So spielten sie im vergangenen Jahr sogar vor über 30.000 Zuschauern in der Veltins-Arena beim Event „20 Jahre Eurofighter“.
Anfang November stehen The Servants schließlich wieder in ihrer alten Wirkungsstätte unter dem Motto „Remember Beat-Party“ auf der Bühne. Im Gepäck haben sie die zahlreichen Hits, die auch nach Jahrzehnten immer noch Lust auf Tanz machen und für Partystimmung sorgen. Karten für das Konzert im Alfred-Zingler-Haus (Margaretenhof 10–12, 45888 Gelsenkirchen) sind für 10 Euro im Vorverkauf bei den nachfolgenden Stellen erhältlich: Stadt- & Touristinfo (im Hans-Sachs-Haus; Tel. 0209 169-3968), Grubi’s Galleria (Cranger Straße 269; Tel. 0209 17743960) sowie im Alfred-Zingler-Haus selbst (Tel. 0209 84307) und bei den Servants (Tel. 0162 9190969). An der Abendkasse kosten die Tickets jeweils 13 Euro.
Weitere Infos auf: www.theservants.de. Veranstalter sind die Initiative Alfred Zingler-Haus e. V. und der Falken-Ortsverband Altstadt.
Autor:Michael Bischoff aus Gelsenkirchen |
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