Er ist einer der ganz Großen der Comedy-Szene und gibt sich in Gelsenkirchen am Donnerstag, 15. Mai, die Ehre: Hans Werner Olm. Vorab sprach der Stadtspiegel mit ihm über Kuschelkurse und Gelsenkirchen.
Sie sind auf „Kuschelkurs“ - Was erwartet die Besucher da genau?
Hans Werner Olm: „Erst einmal meine Person. Die Menschen, die zu mir ins Programm kommen, wissen ja meist, auf was sie sich einlassen. Im Falle von ‚Kuschelkurs‘ steht da vor allem ein geläuterter, in die Jahre gekommener Mensch, der die Dinge, die da draußen so ernst sind, auf lustige Art und Weise verpackt. Jetzt verbinden die meisten Menschen Ironie und Zynismus mit mir, doch man wird ja mit fortschreitendem Alter milder und versucht freundlicher und empathischer zu sein - eben all das, was man der Außenwelt täglich vorgaukelt, denn die wahre Explosion wird nach außen hin ja nie gezündet. Ich versuche mich an dieser milden Art, doch das geht sehr wahrscheinlich nach hinten los...“
Alles ist möglich
Also ist alles möglich?
„Schon, ja. Mir macht es nach 30 Jahren Bühnenerfahrung einfach Freude neue Erfahrungen zu machen und ich habe die Bühne immer schon als Aggressionsniche gesehen: Dort kann ich das Ventil richtig aufdrehen und alles rauslossen und gehe danach ganz entspannt nach Hause.“
Viele Menschen kennen Sie nur aus dem TV; werden diese bei „Kuschelkurs“ auch altbekannte Figuren aus Ihrem Repertoire antreffen oder ist alles „Olm pur“?
„Ich werde schon aus dem Anzug heraus Leute imitieren und parodieren, doch das Umziehen in die verschiedenen Figuren würde den zeitlichen Rahmen sprengen. Damit versuche ich auch, die Figuren von dem Programm zu trennen.“
Luise Kuschinsky bringt Buch heraus
Was ist als nächstes geplant?
„Meine Kunstfigur Luise Koschinsky bringt am 17. Mai ihr erstes Buch auf den Markt. Darin werden, unter dem Titel ‚Ein Pullover voll Frau‘, Geschichten eines Wonne-Weibes - die gibt es ja leider heutzutage immer seltener - erzählt.
Warum Luise?
„Ich sehe in ihr viel Potenzial. Wir nehmen uns ja manchmal die Luft zum Atmen, wenn wir beide interagieren, wie es im Fernsehen öfter der Fall ist. Ich sehe sie, wie auch meine anderen Figuren, als mein persönliches Ölfeld: dort darf ruhig gefördert werden!“
Gelsenkirchen und das Ruhrgebiet
Was verbinden Sie mit Gelsenkirchen und dem Ruhrgebiet?
„Was soll ich sagen, was nicht bereits gesagt wurde über Gelsenkirchen? Erst einmal finde ich die Art, wie sie das aussprechen, ‚Gelsenkiechen‘ statt „GelsenkiRchen‘, klasse. Ich habe jahrelang an der Grenze zu Gelsenkirchen, in Bochum-Wattenscheid, gewohnt bevor ich nach Berlin gezogen bin. Ich kenne das Ruhrgebiet wirklich in- und auswendig. Leider muss man Gelsenkirchen ja als verratene Stadt sehen, denn hier wurde nach dem Strukturwandel nicht viel von außen investiert. Doch die Stadt hat einen ganz eigenen Charakter, eine ganz ordentliche Fußballmannschaft (natürlich kennt jeder den Schalke 04!) und ist reich an Kultur, daran halten sich auch, denke ich, die Gelsenkirchener fest. Die sind übrigens in meinen Augen ganz liebenswerte Menschen und ich freue mich schon, wieder einige bei meinem Auftritt in der Kaue zu sehen!“
Weitere Infos
Hans Werner Olm geht am Donnerstag, 15. Mai, 20 Uhr, in der Kaue, Wilhelminenstraße 176, auf „Kuschelkurs“. Karten sind einschließlich aller Gebühren über unsere Tickethotline 0201/804-6060 erhältlich.
Autor:Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen |
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