Zu einem Vortag von PD Dr. L. Joseph Heid über Deutschland und seine jüdischen Soldaten am Beispiel von Walther Rathenau mit anschließender Diskussion laden das Institut für Stadtgeschichte und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen herzlich ein.
Die Veranstaltung beginnt am Mittwoch, 29. November, um 19 Uhr in der Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“, Cranger Straße 323.
Seit den Befreiungskriegen zu Beginn des 19. Jahrhunderts beteiligten sich in Preußen-Deutschland Juden als Soldaten am Krieg. Sie eilten freiwillig zu den Fahnen in der Hoffnung, emanzipiert zu werden. Und damit begann eine 100-jährige deutsch-jüdische Militärgeschichte. Im August 1914 hoffte die große Mehrheit der deutschen Juden, durch die Betonung ihrer patriotischen Überzeugung die letzten Hindernisse auf dem Weg der Eingliederung in die Gesellschaft zu überwinden. Allein im Ersten Weltkrieg zogen etwa 100.000 deutsch-jüdische Soldaten - der größte Teil freiwillig – für das kaiserliche Deutschland ins Feld. Das Vaterland hat es ihnen wenig gedankt. Am Beispiel des Politikers und „Kriegsadministrators“ Walther Rathenau wird die Diskrepanz zwischen jüdischem Patriotismus und antisemitischer Zurückweisung auf tragische Weise deutlich.
Von 18 bis 19 Uhr findet vor der Abendveranstaltung eine öffentliche Führung durch die Dauerausstellung „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“ statt. Der Eintritt ist frei.
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
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