GE. Unter dem Titel „Der Fanatismus der Suffragettes“ widmet sich am Mittwoch (13.) um 19:30 Uhr die Filmreihe „Projektionen“ im Kulturraum „die flora“, Florastraße 26, dem Frauenbild im Film und insbesondere der Darstellung der Frauenrechtlerinnen in zeitgenössischen Filmen des frühen 20. Jahrhunderts.
Die Referentin Madeleine Bernstorff stellt das Thema anhand zahlreicher Filmausschnitte vor und thematisiert auch den Kampf der Frauen gegen diese verzerrende Darstellung. Die Referentin kuratierte 2010 zusammen mit Mariann Lewinsky eine große Film- und Vortragsreihe zum Thema im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums in Berlin.
Auf den Kampf der Frauen um politische Rechte Anfang des 20. Jahrhunderts reagierte auch das neue Medium Film. Neben Wochenschauen, die den Kampf vor allem der englischen Suffragetten, ihre Demonstrationen und Paraden dokumentierten, entstanden zahlreiche Filme, die gegen die Frauen agitierten und die Frauenrechtlerinnen als Fehlgeleitete präsentierten, die wieder auf den richtigen Weg gebracht werden müssten.
Die gesellschaftspolitische Anmaßung der Frauenrechtlerinnen und Suffragetten, sich an Politik zu beteiligen, wird deutlich, wenn man die unzähligen Karikaturen der säumigen Mutter, der militanten Zankteufel, der hysterischen dicken Schwestern und der mageren Mannweiber Revue passieren lässt. Die Bildproduktion der Suffragetten-Gegner war massiv, dennoch erzeugten die Bewegungen für das Frauenwahlrecht durchaus erfolgreich eine Gegenöffentlichkeit mit vielfältigen Inszenierungen, Plakaten, Fotos und Werbematerialien, und auch in vielen Filmen aus der Frühzeit des Kinos lassen sich Rebellionen und Widerstände gegen die viktorianische Frauenrolle und gegen die Klassengesellschaft finden.
Der Eintritt beträgt 5 Euro, für Schüler-/innen, Student/-innen, Auszubildende und Schwerbehinderte nach Vorlage des Ausweises ermäßigt 4 Euro. Informationen über Tel. 169 – 9105 und www.die-flora-gelsenkirchen.de
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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