"Nie wieder" - gegen das Vergessen - Eindrücke von der Kundgebung in Gelsenkirchen anlässlich der Pogrome von 1938

9. November 2010
19:00 Uhr
Dokumentationsstätte Nationalsozialismus, 45891 Gelsenkirchen
Gedenkrede von Prof.em.Dr. Günter Brakelmann, Bochum
11Bilder
  • Gedenkrede von Prof.em.Dr. Günter Brakelmann, Bochum
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Die Demokratische Initiative Gelsenkirchen hatte - wie alljährlich zur Gedenkfeier - eingeladen und knapp 500 Bürger sind der Einladung nachgekommen und starteten am Elisabeth Krankenhaus in Erle den Schweigemarsch über die Cranger Str. zur NS-Dokumentationsstätte Gelsenkirchen. An der Spitze des Marsches waren Oberbürgermeister Frank Baranowski, Judith Tasbach-Neuwald, als Vertreterin der jüdischen Gemeinde und der Gastredner Prof. em. Dr. Günter Brakelmann, ev. Theologe aus Bochum, daran schlossen sich viele Politiker und Verantwortliche, aber vorallem auch viele Bürger und viele Jugendliche an.

In seiner Begrüßung mahnte der Oberbürgermeister, dass die Progome an Orten stattfanden, die wir alle in Gelsenkirchen gekannt hatten, wie konnte das passieren, diese Frage müsse sich jeder heute stellen und für sich verantworten.
Geschichte darf sich aber in dieser Frage nicht wiederholen und dumm ist jener, der aus der Geschichte nicht lernt oder schlimmer nicht lernen will.

Anschließend ergriff der emeritierte Professor der Theologie an der Uni in Bochum das Wort und schilderte sehr ausführlich und präzise die Geschehnisse vom 6.11.1938 beginnend, die Progrome in der Nacht des 8. und 9.11.1938 und die Konsequenzen daraus in den politischen Gesetzen und Verordnungen bis Dezember 1938.
"Die Schuld der Vergangenheit treibt uns in die Verantwortung für eine gute Zukunft", so Prof. Brakelmann, " wir müssen heute Zivilcourage zeigen".

Die Kundgebung draussen endete mit dem obligatorischen Lied der Moorsoldaten, welches die Falkenjugend anstimmte.

Auf der Bühne waren auch Bilder und kleine Mahnungen an uns ausgestellt, die in einer Projektwoche der Falken "Bunt statt Braun" gefertigt wurden (siehe Bilder).
Abschließend waren alle Teilnehmer in die Dokumentationsstätte eingeladen und konnten dort erstmalig und auch nur an diesem Abend den "Kreuzweg des 20. Jahrhundert" von Karlheinz Rotthoff betrachten und sich die Intention erklären lassen.
Der Kreuzweg umfasst insgesamt 16 Bilder und wird vermutlich in der Karwoche 2011 auch an anderen Orten ausgestellt.

Autor:

Klaus Wehrhöfer aus Gelsenkirchen

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