„Ich bin nur Hausfrau“ oder „Hartz-IV-Empfänger sind Sozialschmarotzer und wollen gar nicht arbeiten“, diese Aussagen sind in allgemeinen Unterhaltungen an der Tagesordnung. Aber woher kommt diese Einstellung? Das möchten die Engagierten der Bürgerinitiative „Stellen anzeigen“ bei einem weiteren Stammtisch näher durchleuchten.
„Wenn jemand Hausfrau ist, muss man seine Leistung nicht auf ein „nur“ beschränken“, sagt Rainer Kleinau von der Initiative. „Ebenso ist auch ein ALG-II-Empfänger nicht grundsätzlich faul oder gibt sein Geld nur für Alkohol und Zigaretten aus“. Die Initiative möchte gerne mit diesen Vorurteilen aufräumen und bei einer Diskussion herausfinden, wer hinter dieser Meinungsmache stecken könnte.
Ohne die wirklichen Lebensumstände von ALG-II-Beziehern zu kennen, wird pauschal abgeurteilt, dass nur sie selbst für ihre Situation etwas können. Ausgeblendet wird jedoch, dass beispielsweise nur 6% der gemeldeten Arbeitsstellen den Arbeitslosen in NRW gegenüber stehen. Der Fokus wird auf Bildung gelegt. Die Initiative meint, das könnte auch an dem geringen Angebot von Erwerbsarbeit liegen.
Die Gründe sind unterschiedlich und ergeben ein gesamtes Bild, wenn man die Strömungen in einer Diskussion zusammen bringt. Menschen, die keiner Erwerbsarbeit nachgehen, sind nicht fauler als Berufstätige. Nur wird zu wenig darüber gesprochen, wie sie im Ehrenamt, initiativ oder mit eigenen Ideen ihren Tag sinnvoll und für die Gesellschaft bestreiten.
Der Stammtisch findet am 4. September 2014 um 19 Uhr in der Lokalität Kenkenberg, Gildenstraße 11 in Gelsenkirchen statt.
Autor:Sandra Stoffers aus Recklinghausen |
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