Eine Geige, die oft gar nicht wie eine Geige klingt; eine „Holzkiste“, die den Rhythmus vorgibt und ein nur wenigen Kennern bekanntes Saiteninstrument – wer würde diese Instrumente bei einem Jazz-Rock-Trio erwarten? globalBEAT sind ganz eindeutig Jazz-Rocker, aber irgendwie klingen sie dann doch anders, frischer, funkiger. Es ist der Hang zu anderen, „fremden“ Einflüssen, der ihre Musik so spannend macht.
Dabei setzen globalBEAT fast ausschließlich auf Eigenkompositionen, welche die unterschiedlichen Einflüsse aus verschiedenen Musikstilen widerspiegeln. Doch auch der ein oder andere „Klassiker“ findet sich bei globalBEAT: Ob es an dem für Laien merkwürdig anmutenden Chapman-Stick von Christian Becker liegt, dass „Cantaloupe Island“ so unglaublich cool daher kommt? Nicht weniger als zwölf Saiten hat der Chapman-Stick – und Christian Becker beherrscht sie scheinbar mühelos. Mal begleitend als rhythmischer Bass, mal Ton angebend in nahezu sphärischen, elektronisch verzerrten Klängen setzt Becker den Chapman-Stick innerhalb des Trios geschickt ein – und zeigt in faszinierenden Soli die ganze Klangbreite seines außergewöhnlichen Instruments.
Auf ihrer ersten Studio-CD „colour collision“ klingt dann auch kein Stück wie das andere. Trillerpfeife und Kuhglocke kommen da zum Einsatz – und plötzlich klingt das Jazz-Rock-Trio richtig südamerikanisch. Anleihen aus Latin, Fusion, Funk und Folk finden sich im Repertoire der Band, der Name „globalBEAT“ kommt nicht von ungefähr. So vielseitig, wie Thomas Middendorf sein Schlagzeug in Szene setzt, mal dezent-begleitend, mal prominent-fordernd, ist allein schon das dynamische Rückgrat des Trios ein echter „Hinhörer“.
Akustisch mit der Cajon, deren „Holzkisten-Aussehen“ nicht vermuten lässt, zu welchen Tönen sie fähig ist, wird der Sound des Trios reduziert – und bleibt auf diese Weise nicht nur erfrischend anders, sondern offenbart auch gerade hier das ganze Können der drei Musiker.
Ein Können, das globalBEAT mittlerweile zu einer festen Größe bei der renommierten Soester Jazznacht und der bekannten „Night of Music“ gemacht hat. Es sind die unerwarteten Klänge, die Überraschungsmomente, mit denen globalBEAT überzeugen: Plötzlich erklingen Walgesänge aus der E-Geige von Klaus Görgner, die noch einen Moment zuvor glauben ließ, man wäre auf einem Irish-Folk-Konzert. Görgner demonstriert mit seiner Geige eine ganz eigene Wandlungsfähigkeit – klassisch, geradezu virtuos in dem einen Moment, klingt sie nur eine Sekunde später verspielt-frech und lädt schon im nächsten Moment zum Träumen ein.
Die Band im Internet: http://www.globalbeat.de
Infos zur Veranstaltung im Rathaus 02373/976240 oder info@kfu-online.de
Autor:Frank Schröer aus Fröndenberg/Ruhr |
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