Eine kurze, phantasievolle Reise in unsere Vergangenheit
Die Geschichte des Erzgebirges wurde maßgeblich durch den Bergbau geprägt.
Einen ersten Aufschwung erlebte der Bergbau im Erzgebirge bereits im 12.Jahrhundert durch den Silberfund auf dem Gebiet, der kurz darauf gegründeten, Bergstadt Freiberg. Am 28. Oktober 1491 legte ein gewisser Daniel Knappe (Sagengestalt, aus den Namen entstand die Bergknappen) in Frohnau einen Gang frei und stieß auf die Silbererzvorkommen am Schreckenberg. Das daraufhin ins Land erschallende "Große Berggeschrey" löste in der Folge einen starken Zuzug in das Erzgebirge aus. Der albertinische Landesherr Herzog Georg der Bärtige wirkte von Anfang an aktiv mit und ließ am 21. September 1496 die "Neue Stadt am Schreckenberg", das spätere St. Annaberg, gründen.
Bereits im Jahre 1498 wurden eine eigene Münze sowie ein Bergamt errichtet und schon 1499 wurde der Grundstein zur noch heute größten spätgotischen Hallenkirche Sachsens, St. Annen, gelegt. Im Jahre 1502 initiierte der Herzog den Bau eines mächtigen Franziskanerklosters. 1509 wurde die "Annaberger Bergordnung" verfaßt, die Bedeutung für ganz Sachsen und weitere europäische Bergbaureviere erlangte. Schon im Jahre 1530 war Annaberg infolge des raschen Aufschwunges mit 12.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Sachsens. Zahlreiche Künstler, Handwerker sowie Bergherren gaben dem Erzgebirge ihr Gepräge und hinterließen bedeutende Werke der Architektur und Kunst.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts gab es infolge sinkender Silberfunde einen Rückgang im Bergbau und andere Produktionszweige gewannen an Bedeutung. Ab 1560 breiteten sich das Spitzenklöppeln und das Bortenwirken rasch aus. Im 17. und 18. Jahrhundert erlebten diese Handwerke ihre Blütezeit. Daneben entwickelten sich aus der Bortenwirkerei das Posamentiergewerbe sowie die Bandweberei.Als Rückschläge in der Geschichte des Erzgebirges gelten neben dem Niedergang des Bergbaus ,die in den Jahren 1506, 1568 und 1599 grassierende Pest sowie die große Hungersnot 1771/72. Nach der Einführung der Gewerbefreiheit in Sachsen im Jahre 1861 und der im Jahre 1866 eröffneten Bahnlinie Chemnitz-Annaberg, setzte ein erneuter Aufschwung in der Region ein, welcher mit dem Aufblühen von Handwerk, Industrie und Gewerbe verbunden war. Wer einmal in der Weihnachtszeit das Erzgebirge besucht hat, kann sich der Faszination des "Weihnachtslandes" nicht mehr entziehen. Um die Geburt Christi als Ursprung des Festes ranken sich hier zahlreiche lebendig gebliebene Traditionen, die meist einen Bezug zum Bergbau und der Arbeits- und Lebensweise der Erzgebirger haben. Ab dem 1. Advent erstrahlen die oft verschneiten Städte und Dörfer im Lichterglanz.Jedes Fenster ist mit einem Schwibbogen dekoriert, dessen Kerzen in der Dunkelheit leuchten. Engel und Bergmann gelten als Symbolfiguren für die Sehnsucht der im Bergbau arbeitenden Menschen nach dem Licht. Man erzählt, dass man früher genau erkennen konnte, wieviele Kinder in der Familie lebten. In den Fenstern stand für jedes Mädchen ein Engel, für jeden Jungen ein Bergmann. Fast jeden Ort schmücken überdimensionale Pyramiden und Schwibbögen, die in den Händen einheimischer Schnitzer entstanden sind.
Fotos vom heutigem Weihnachtsmarkt.
Die Pyramide zählt mit ihren 18 handgeschnitzten Figuren zu den schönsten und größten Weihnachtspyramiden des Erzgebirges.Die Figuren zeigen erzgebirgische Schnittkunst , Stadtgeschichte und Brauchtum auf eine eindrucksvolle Art und Weise.
Autor:Luzie Schröter aus Fröndenberg/Ruhr |
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