Südafrikanisches Musical über die Geschichte der „Coloureds“ im ChorForum Essen

3. Juli 2012
19:00 Uhr
ChorForum Essen, 45128 Essen
South Roots aus Südafrika mit ihrem Musical "Broken Shackles" im ChorForum Essen zu Gast | Foto: South Roots
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  • South Roots aus Südafrika mit ihrem Musical "Broken Shackles" im ChorForum Essen zu Gast
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Von den Ketten befreit: Südafrikanisches Musicalensemble "South Roots" zu Gast in Essen

Am 3. Juli 2012 um 19 Uhr führen "South Roots" ihr Musical "Broken Shackles" im ChorForum Essen, Fischerstr. 2, ehem. Kirche St. Engelbert, auf und erzählen damit die Geschichte der farbigen Menschen am Kap von Südafrika. Es ist eine Reise von den ersten eingeborenen Khoi Stämmen, die unter europäischer Kolonialherrschaft versklavt wurden, sich mit schwarzen Sklaven und weißen Europäern vermischten und dabei völlig ihre eigene Identität verloren. Nach der Abschaffung der Sklaverei kamen die nächsten „Ketten“ der Apartheid. Aber auch nach dem Ende dieser Ära sind viele Farbige nicht frei, sei es durch Gang-Kriminalität, Abhängigkeit, Armut. Broken Shackles erzählt z.T. Geschichten von realen Menschen, die in Roodewal groß geworden sind. Eine zeitlose Geschichte, die politische und geografische Grenzen überschreitet – weltweit!

South Roots – hinter diesem Namen verbirgt sich das Musical-Ensemble des Kibbutz El-Shammah, ein christliches Gemeindezentrum inmitten von Roodewal. Roodewal ist der Name des Township der „Coloureds“ von Worcester und einer der meist benachteiligten Stadtteile der südafrikanischen Kleinstadt, ca. 100 km von Kapstadt entfernt.

Das einzige gemeinsame Merkmal der Volksgruppe der „Coloureds“ ist „gemischtes Blut“: Europäische Einwanderer brachten schwarze Sklaven aus Nord- und Westafrika, Malaysia und Indien mit nach Südafrika, diese mischten sich untereinander sowie mit südafrikanischen Ureinwohnern, den Khoi und San. Und so kämpften die Farbigen von Anfang an gegen Fesseln: Zunächst die der Sklaverei, dann der Apartheid. Fesseln des Alkohols und der Drogen, Fesseln durch Bandenherrschaft und blutige Kriege. Fesseln der Armut und Identitätslosigkeit.

South Roots – sowie der gesamte Kibbutz El Shammah – bezeugen jedoch, dass es einen Weg aus diesen Fesseln heraus gibt. Durch die Gemeindearbeit hat sich das Gesicht von Roodewal in den letzten 20 Jahren verändert: Zeichen der Hoffnung inmitten von Trostlosigkeit. Eine Gemeindearbeit, die Früchte trägt und nun sogar bis nach Deutschland reicht.

"South Roots" gibt es seit den 90er Jahren und hat bereits mehrere Musicals produziert, die alle eines gemeinsam haben: Die Auseinandersetzung mit der Geschichte der „Coloured People“. Die jugendlichen Darsteller kommen alle aus Roodewal. Sie spielen nicht einfach eine Geschichte – sie lassen den Zuschauer in ihre eigene Geschichte eintauchen, lassen ihn die Reise durch die Jahrhunderte am eigenen Leibe erleben. Und das mit einer Brillanz und Intensität, die einen von der ersten bis zur letzten Minute in ihren Bann zieht.

Zuvor erzählen am 2. Juli 2012 um 19 Uhr South Roots in einer offenen Gesprächsrunde im ESG Gruppenraum des Ev. Studierendenwerkes der Universität Duisburg-Essen von ihrem Leben in Roodewal und bringen durch kurze Performances ein Stück südafrikanischer Kultur und Geschichte nach Essen. Der Eintritt ist frei. Das Gespräch findet in englischer Sprache statt.

Der Eintritt für das Musical am 3. Juli kostet für Erwachsene 8 Euro, für Kinder 4 Euro. Das Musical wird in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln aufgeführt.

Veranstaltungsort: ChorForum Essen – Säulensaal,
Fischerstr. 2-4, 45128 Essen
Tel.: 0201 63461500,
kartenvorverkauf@chorforum-essen.de
Karten auch an der Abendkasse

South Roots aus Südafrika mit ihrem Musical "Broken Shackles" im ChorForum Essen zu Gast | Foto: South Roots
South Roots mit dem Musical "Broken Shakles" | Foto: South Roots
Autor:

Petra Möhler aus Essen-Werden

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