Der Film JESUS CRIES spielt in einer fiktiven Metropole in einer nahen Zukunft. Was wäre, wenn Jesus in einer modernen Gesellschaft leben würde? Zum ersten Mal läuft der Film von Brigitte Maria Mayer im Ruhrgebiet! Die Evangelische Kirche in Essen zeigt das bemerkenswerte Werk am Sonntag, 23. April 2017, um 20 Uhr im Filmstudio Glückauf an der Rüttenscheider Straße 2. Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch mit der Regisseurin und mit einem der Hauptdarsteller statt. Eintritt: 10 Euro, ermäßigt 9 Euro. Kartenreservierungen sind direkt im Filmstudio unter Telefon 0201 43936633 (täglich ab 15.30 Uhr) möglich. Den Trailer zum Film gibt's hier: http://www.jesuscries.net.
Das ganze Ende der Geschichte
Gott ist Fleisch geworden und stirbt. Der Gipfel des christlichen Gründungsmythos ist ein gefolterter und getöteter Gott. „Jesus Cries“ erzählt das ganze Ende dieser Geschichte: die Anklage, die Inhaftierung, die Folter, den Tod Jesu, eine Geschichte, deren Episoden überall bekannt sind: das Abendmahl, der Ölberg, der Judaskuss, die Verleugnung durch Petrus, Jesu’ Festnahme, die Kreuzigung. Die Ereignisse werden antizipiert, erzählt, geträumt, in Erinnerung gebracht. Und auch was sonst noch geschieht, wird gezeigt. Was machen die Jünger als Jesus ins Gefängnis geworfen wird? Als er verspottet und gequält wird? Was empfinden sie, als er gekreuzigt wird? Was sagen sie sich in den furchtbaren Tagen, die auf seinen Tod folgen?
Schicksal, Irrwege, Glauben
Der Film zeigt uns das Schicksal, die Irrwege, den Glauben der Jünger; er führt uns in den Kreis der Apostel, die nicht wissen, wie die Geschichte enden wird. Von einer Krise zur anderen und bis zur äußerten Katastrophe, dem Kreuzestod, sehen wir uns neben Petrus, Judas, Barnabas, Magdalena, Johannes und dem todkranken Lazarus. Verängstigt, untröstlich, resigniert, ihren Hoffnungen hingegeben, voller Liebe und voller Wut, streiten sich die Apostel, zerfleischen sich gegenseitig, umarmen sich, gründen eine Kirche, zweifeln und verzweifeln. Gott ist tot. Wer das ernst nimmt, muss seinen Glauben selbst erfinden, sich sein eigenes Christentum schaffen.
Die kalte Schönheit der Folterer
Genau das zeigt und tut dieser Film von Brigitte Maria Mayer. Sie kommt dabei ohne alle klassischen Attribute des Bibelfilms aus. Weder Toga noch Sandalen geben dem Film seine Atmosphäre. Die Folterer Jesu’ haben eine kalte Schönheit, sind raffiniert, schlank, tragen luxuriöse Anzüge, sind perfekt frisiert und rasiert. Ihre Eleganz gleicht der des Traders oder des Metrosexuellen, der auf dem Laufsteg defiliert, während nebenan der Bürgerkrieg stattfindet. Nur Jesus ist schöner.
JESUS CRIES, 2015, 71 Minuten, Drama.
Starring: Sabin Tambrea, Emily Cox, Christian Sengewald, Ulrich Brandhoff, Bardo Böhlefeld, Jannik Schümann, Nicole Mercedes Müller, Felix Tittel, Mathias Znidarec, Markus Subramaniam, Kai Michael Müller, Christopher Nell, Christopher Brose u.v.m.
Regie: Brigitte Maria Mayer
Drehbuch: Brigitte Maria Mayer, Andrea Hanna Hünniger
Produzent: Anatomie Titus Production
Die Vorführung ist Teil des Programms zum Gedenken an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren - weitere Termine stehen in unserem Online-Kalender http://www.reformation2017-essen.de.
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