Als Dustin Hoffman alias „Babe“ 1976 im Film „Marathon Man“ vom ehemaligen Naziarzt Christian Szell (gespielt von Laurence Olivier) an einen Zahnarztstuhl gefesselt und ohne Betäubung mit dem Bohrer malträtiert wird, schaut die Kamera noch weg. Nur die Schmerzensschreie von „Babe“ ließen diese albtraumhafte Szene zu einer vieldiskutierten und oft gezeigten Schlüsselstelle in der Filmgeschichte werden. Auch in „A Clockwork Orange“ von Stanley Kubrick (1971) wurde schon durch das Instrument der Folter mit den Sehgewohnheiten und Schmerzgrenzen der Zuschauer gespielt, auf die explizite Darstellung des eigentlichen Gewaltaktes aber ebenfalls verzichtet.
Mit Filmen wie „Hostel“ von Eli Roth oder „Saw“ (beide aus den 2000er Jahren) von James Wan hat sich die Grenze jedoch verschoben. Nicht als Nischenfilme, sondern als Blockbuster mit Millionenpublikum setzten diese Filme neue Maßstäbe dafür, was im Kino gezeigt werden kann und was nicht, so dass sich in den folgenden Jahren sogar der Begriff des „torture porn“ dafür etablierte.
Der Historiker Marcel Siepmann (KWI) diskutiert mit dem Kultur- und Sozialwissenschaftler Dr. Christoph Spehr anhand verschiedener Filmausschnitte aus „A Clockwork Orange“, „Marathon Man“ und „Hostel“ mit dem Publikum die Fragen, warum sich diese Grenzen verschieben, was Zuschauer dazu bewegt, sich solche filmischen Darstellungen von Gewalt anzuschauen und was diese in ihnen auslösen
Kartenverkauf (Eintritt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro):
Beim Filmkunsttheater Eulenspiegel an der Abendkasse oder mit telefonischer Kartenreservierung unter der Rufnummer 0201-27 55 55.
Autor:Magdalena Schaeffer aus Essen-Süd |
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