Kray ist bekanntlich PCB-belastet. Jetzt liegen die Ergebnisse der letzten Messungen vor. Die Werte sind immer noch hoch, teilt die Stadt Essen mit. Die BI gegen Giftshredder hat darauf regiert und lädt am Donnerstag zu einem Treffen ein.
Im Jahr 2016 wurde erneut anhand von Grünkohlproben die PCB-Belastung gemessen. Insgesamt wurden an 19 Messpunkten Untersuchungen durchgeführt. Die aktuellen Ergebnisse weisen im Vergleich zur üblichen Hintergrundbelastung im Ruhrgebiet wieder um ein Vielfaches erhöhte Werte im Umfeld der beiden Standorte der Firma Richter aus. Messpunkte nördlich des Shredders an der Joachimstraße hatten in den Jahren 2014 und 2015 sehr hohe PCB-Gehalte im Grünkohl gezeigt, sodass in 2016 das Untersuchungsprogramm um weitere Messpunkte ergänzt wurde. Da PCB zu 90 Prozent über die Nahrung aufgenommen wird, empfehlen die Stadt und das LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW) Anwohnerinnen und Anwohnern sowie den Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern in den betroffenen Bereichen, weiterhin vorsorglich auf den Anbau und Verzehr von Grünkohl und anderem Blattgemüse wie Mangold, Endivie oder Spinat zu verzichten.
Die weitere Nutzung der beiden Betriebsgrundstücke ist derzeit noch unklar. Auch in diesem Jahr (voraussichtlich nach den Sommerferien) wird es einen Bürgerinformationsabend geben. Einladungen dazu folgen. (Quelle: Stadt Essen)
Bürgerinitiative fordert komplette Bodensanierung
Auf diese Nachrichten hat die BI gegen Giftschredder in Kray reagiert und lädt am Donnerstag, am 3. August, um 19 Uhr ein. Die Krayer Bürgerinitiative gegen Giftschredder trifft sich „Bei Moni“, Elsterbuschstraße 10, in Kray-Leithe.
Es geht um den Widerstand gegen eine mögliche Wiederinbetriebnahme von zwei Doppelrotormühlen. Die ist von einer neuen Tochterfirma der Van Hout-Gruppe beantragt, nachdem die insolvente Tochterfirma Richter die Hauptschredder stilllegen musste. Auch Lokalpolitik und die Behörden wenden sich gegen einen Weiterbetrieb dieser Schreddermühlen, die für etwa ein Drittel der PCB-Belastung verantwortlich sind.
Die Bürgerinitiative wird das nicht hinnehmen. Diskutiert werden weiter neue Messergebnisse aus dem Vorjahr. Sie belegen erneut die PCB-Vergiftung im Stadtteil und sollen weitergeführt werden. Die BI fordert außerdem weiter die komplette Bodensanierung nach Stand der Technik auf Kosten der Firma, die am Standort jahrzehntelang hohe Gewinne gemacht hat. Schließlich soll das gemeinsame Sommerfest wie schon im Vorjahr besprochen werden. Interessenten sind wie immer herzlich willkommen. (Quelle: BI)
Autor:Lokalkompass Essen-Steele aus Essen-Steele |
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