Das mehrmals im Jahr stattfindende "kommunalpolitische Frühstück" des Wahlbündnisses "Essen steht AUF" widmet sich am kommenden Sonntag einem geschichtlichen Thema, das nicht nur für die ehemalige Krupp-Stadt Essen von Bedeutung ist: 200 Jahre Krupp.
Nach den Jubelfeiern 2011 geht es 2012 weiter. Geradezu penetrant wird dabei der angebliche „Mythos Krupp“ beschworen, diesmal im Titel einer Ausstellung, die ab 31. März im Ruhrmuseum zu sehen ist. Was soll eigentlich an der Geschichte von Krupp so mythisch sein? Die BILD-Zeitung von heute bringt es mal wieder gekonnt auf den Punkt:
"Kanonenkönig, Eisenbahnpionier, Stahlmagnat, sozialer Arbeitgeber. Schlicht - ein Mythos."
Wenn man unter "Mythos" verklärende, märchenhafte Geschichten versteht, kann man zu solchen Beschreibungen kommen. Mit der wirklichen Geschichte von Krupp hat das wenig zu tun. Diese Geschichte ist gut bekannt, belegt, erforscht. Doch es gibt starke Bemühungen, sie umzuschreiben und dabei besonders die Rolle der Krupps bei der Anzettelung beider Weltkriege und bei der Errichtung des Hitler-Faschismus klein zu reden.
Über Motive und Hintergründe solcher Geschichtsklitterung wird in gemütlicher Frühstücksrunde diskutiert und ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung "200 Jahre Krupp - ein Mythos wird besichtigt" soll organisiert werden. Dabei sollen nicht nur die dunklen Kapitel in der Geschichte der Firma Krupp beleuchtet werden. So waren es "Kruppianer", die vielen Zwangsarbeitern durch heimliche Lebensmittelgaben das Leben retteten. Und es waren ebenfalls Krupp-Arbeiter, die mit ihrem bundesweit bedeutenden Arbeitskampf gegen die Schließung des Stahlwerks in Duisburg-Rheinhausen 1987/1988 ein Zeichen einer neu erwachten Arbeiterbewegung setzten.
Zu diesem Frühstück werden auch ehemalige und noch aktive "Kruppianer" erwartet.
Sonntag 1. April 2012, 11 - 13 Uhr, in der Geschäftsstelle des Wahlbündnisses "Essen steht AUF", Goldschmidtstr. 3 (Ostviertel)
Autor:Bodo Urbat (Essen steht AUF) aus Essen-Nord |
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