Borbeck Bahnhof, hier stinkt's gewaltig!

26. Mai 2011
11:00 Uhr
Borbeck Bahnhof, Essen

Ich bin als waschechtes Borbecker Blut wirklich glücklich darüber wieder in meinem Stadtteil zu wohnen. Grün, ruhig, zentral.
Allerdings gibt es einen Schandfleck am Borbeck Bahnhof der ein Gräuel für meine Seh-/ Hör-/ und vor allem Geruchsnerven ist.
Es handelt sich dabei um den Fahrradstand neben dem EVAG-Pausenhaus am Busbahnhof. Dieser wurde nämlich von Alkoholikern und Drogenabhängigen beschlagnahmt und zweckentfremdet. Niemand käme auf die Idee dort sein Fahrrad abzustellen. Einem gutgläubigen Freund von mir wurde seins an besagter Stelle prompt geklaut.
Die feine Gesellschaft pflegt und gestaltet ihren Unterstand sehr liebevoll. So ziert ein schillerndes Mosaik aus glitzernden Glasscherben, goldglänzenden Kronkorken und bunt gestreuten Müll den Bodenbelag. Die umliegende Begrünung wird täglich reichlich gegossen und gleichzeitig gedüngt. Selbst im kahlen Winter ist die älteste Dame nicht darum verlegen ihr großes Geschäft unter Zuschauern zu verrichten. Es ist ratsam beim Vorbeigehen die Luft anzuhalten, da der Gestank wirklich bestialisch ist. Wer auf den Aufzug im Bahnhof angewiesen ist, muss in Kauf nehmen, dass man knöcheltief im Urin steht und hoffen, dass man wegen der beißend scharfen Dämpfe darin nicht in Ohnmacht fällt. Wer es sich traut die Aufzugtasten mit bloßen Händen zu betätigen, sollte diese danach gründlichst desinfizieren um keinen gesundheitlichen Schaden davonzutragen. Im Bahnhofsgebäude wurden bereits verzweifelt Duftsprühsensoren installiert um irgendwie diesen festgefressenen Gestank zu übertünchen. Allerdings kann das doch nicht die einzige Lösung dieses Problems sein.
Scheinbar scheint es weder die EVAG, noch die DB oder die Stadt zu kümmern. Der gegenüberliegende Kiosk reibt sich schulterzuckend die Hände, da es sich ja schließlich um seine Haupteinnahmequelle nach den Schülern handelt. Und nicht einmal den Kindern und Jugendlichen der umliegenden Schulen bleibt der Weg daran vorbei erspart. Und das birgt meiner Meinung nach sogar die größte Gefahr und das nicht wegen der verstreuten Scherben. Kinder provozieren gerne, machen sich lustig. Was interessiert es da einen unter Drogen und Alkoholeinfluss stehenden unberechenbarem Wrack, der eh nichts mehr zu verlieren hat, ob es sich um Kind handelt oder nicht?
Hauptsache das Ordnungsamt verhängt im Schloss Park Bußgelder weil man den Hund mal von der Leine lässt, Aber um solche Brennpunkte wird ganz offensichtlich ein großer Bogen gemacht.
Mir ist schon klar, dass diese Menschen krank sind und Hilfe brauchen. Aber wo kein Wille ist, da ist auch kein Weg. Jagt man sie dort weg, dann lassen sie sich woanders nieder. Schlimmstenfalls im Schloss Park. Trotzdem, es kann nicht sein, dass eine so große Versammlung von der aus auch eine gewisse Gefahr ausgeht einfach ignoriert wird und weiter aller versiffen und zumüllen kann.
Oder?

Autor:

Gianna Flotho aus Essen-Borbeck

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.