2010 neigt sich dem Ende entgegen und mit ihm das Kulturhauptstadtjahr. „Kurz vor knapp“ aber kann Kupferdreh in den nächsten Tagen noch mit einem besonderen Kulturhauptstadt-Projekt aufwarten: der türkisch-deutschen Woche im Mineralien-Museum, Kupferdreher Straße 141-143.
Kupferdreher Bürgerschaft, die Stiftung Ruhr Museum und die islamische Gemeinde Essen-Kupferdreh und Umgebung haben sich für dieses ambitionierte Projekt zusammengeschlossen. „Mit der Ausstellung „Wie die Zeit vergeht“ mit Fotografien aus dem Dorf Nagycsepely von Theodor Oberheitmann im Mineralien-Museum haben wir schon das Land Ungarn repräsentiert, das in diesem Jahr mit der Stadt Pecs ebenfalls eine europäische Kulturhauptstadt gestellt hat. Da lag der Gedanke nicht fern, auch das dritte Kulturhauptstadtland 2010, die Türkei mit Istanbul, zu berücksichtigen“, erläutert Fred van Führen vom Vorstand der Bürgerschaft Kupferdreh.
Zusammen mit seinen Bürgerschaftskollegen Ulrich Matena, Otto Grimm und Tülin Oral sowie Suna Gürleyen von der islamischen Gemeinde Kupferdreh und Museumsleiterin Ulrike Stottrop gehört van Führen zum Kernteam, das die Veranstaltungsreihe organisiert.
Der Bürgerschaftler freut sich insbesondere über die Kooperation mit dem Nachbarn islamische Gemeinde, die ihren Sitz an der Kupferdreher Straße 188a hat. Van Führen: „Das ist unsere zweite Zusammenarbeit mit der islamischen Gemeinde. Im vergangenen Jahr hat der Integrationsbeauftragte der Stadt Essen, Muhammat Balaban, die Rede zum Volkstrauertag in Kupferdreh gehalten. Seinerzeit sind wir so verblieben, dass dies nicht unser letztes gemeinsames Projekt bleiben sollte.“
Seit dem Sommer haben die Planer an dem Konzept für die Veranstaltungsreihe gearbeitet und sind mächtig gespannt, wie ihre Ideen ankommen werden.
Den Auftakt macht die türkisch-deutsche Familienführung am Sonntag, 28. November, um 11 Uhr. Die Geologin und Leiterin des Mineralien-Museums Ulrike Stottrop wird zusammen mit einem türkisch sprechenden Kollegen eine zweisprachige Führung durch die Ausstellungsräume anbieten. „Auf diese Weise hoffen wir auch, neues Publikum ins Museum zu locken“, erklärt Fred van Führen.
Am Dienstag, 30. November, beginnt um 19.30 Uhr unter dem Titel „Sehnsucht“ ein literarischer Abend im Mineralien-Museum. Ulrike Stottrop und Suna Gürleyen werden Texte von Goethe, Mevlana, Junus Emre und Halil Chibran in deutscher und in türkischer Sprache vortragen. „Das Thema Sehnsucht deshalb, weil dies ein allgemeinmenschlicher Aspekt ist, erläutert Suna Gürleyen. „Jeder sehnt sich doch nach irgendetwas: nach Liebe, Frieden und allem, was schön ist. Die Gäste dürfen gespannt sein, Ulrike Stottrop und ich haben ein paar schöne Texte zu dem Thema ausgesucht.“ Die Lesung findet im Seminarraum statt, der während der Veranstaltungswoche zum türkischen Museumscafé umfunktioniert wird. „Der ganze Raum wird türkisch-orientalisch dekoriert sein - mit traditionellen Sitzkissen und den passenden Rückenkissen“, so Suna Gürleyen. Natürlich dürfen türkischer Tee und typisch türkische Leckereien - süß und auch herzhaft - nicht fehlen.
Schwungvoll wird es am Freitag, 3. Dezember, bei der Veranstaltung „Tanz, Derwisch tanz“. Im Rahmen einer Führung durch die Ausstellung wird ein Tänzer zu Akkordeonmusik den Drehtanz der Sufis vorführen. Hier gibt es gleich zwei Termine: um 18 sowie um 19.30 Uhr. Das türkische Museumscafé wird an diesem wie auch an allen weiteren Veranstaltungstagen geöffnet sein und türkische Spezialitäten bereithalten.
Last but not least kommt am Sonntag, 5. Dezember, der Nikolaus ins Mineralien-Museum. Aber nicht irgendeiner, sondern ein Darsteller in traditionellem Ornat des „Ur-Nikolauses“, dem Bischof von Myra, das in der heutigen Türkei liegt. Bürgerschaftlerin Lore Grimm ist derzeit noch an der Nähmaschine fleißig, um das prächtige Bischofskostüm rechtzeitig fertigzustellen. Der Nikolaus-Nachmittag für Kinder ab sechs Jahren beginnt um 15 Uhr und umfasst neben einer Führung, bei der ein Museumspädagogen vom Ruhr Museum Geschichten und Legenden rund um den Nikolaus erzählt, auch eine Bastel-Aktion.
Autor:Melanie Stan aus Essen-Ruhr |
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